Der Artist Talk bietet den Besucher:innen die Möglichkeit, die Hintergründe der gezeigten Arbeiten sowie zentrale Themen der Ausstellung aus erster Hand zu erfahren. Gemeinsam sprechen die Künstlerin Evelyn Plaschg und der Kurator Jan Tappe über Prozesse des Malens, über Verschiebungen im Werk, die Rolle von Fotografie als Ausgangsmaterial, die Bedeutung des Körpers im Bild und die zunehmende Aufmerksamkeit für urbane Räume und Infrastrukturen. Ausgangspunkt des Gesprächs ist der Wandel innerhalb von Plaschgs künstlerischer Praxis, der sich über die letzten Jahre vollzogen hat. Ausgehend von einer figürlich motivierten Malerei, in der anonyme, fragmentierte Körperbilder zentrale Motive bildeten, haben sich die aktuellen Arbeiten zunehmend der Darstellung von Objekten, Oberflächen und städtischen Szenerien zugewandt. Diese Entwicklung markiert keinen Bruch, sondern ein Weiterdenken des Körperlichen – ein Verlegen der Fragestellungen rund um Identität, Materialität und Repräsentation in andere bildliche Kontexte. Im Gespräch wird deutlich, wie stark Plaschgs Interesse an Formen, Rhythmen und Strukturen auch in den neuen Bildwelten weiterwirkt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Reflexion der malerischen Mittel selbst: Was bedeutet es, im Medium der Malerei über das Sichtbare hinauszugehen? Wie lassen sich Reibungen, Intimitäten oder Unsicherheiten bildlich darstellen? Und inwiefern sind die neuen Werke auch Reaktionen auf die visuelle Überreizung unserer Zeit, in der digitale Bildwelten und Selbstinszenierungen die Wahrnehmung von Körpern, Räumen und Gegenständen prägen?
Das Gespräch wird auch auf die Rolle der Präsentation eingehen – etwa auf die Entscheidung, die neuen Leinwände in Clustern oder Reihen zu hängen, um serielle Aspekte sichtbar zu machen. Solche installativen Überlegungen erweitern das Verständnis der Malereien und machen deutlich, dass Plaschgs Arbeiten nicht nur als Einzelwerke, sondern als Teil eines größeren Zusammenhangs gedacht sind. Der Artist Talk versteht sich nicht nur als ergänzende Kontextualisierung der Ausstellung, sondern auch als Einladung zum gemeinsamen Nachdenken über zeitgenössische Malerei und ihre Möglichkeiten, komplexe Realitäten abzubilden. In einem offenen Austausch mit dem Publikum werden zudem Fragen zur Arbeitsweise, zur Entwicklung von Bildideen sowie zur gegenwärtigen Relevanz des Mediums Malerei diskutiert.
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WohinTippHQ 2 hours ago