Wo: Vorarlberger Landesarchiv, Kirchstraße 28, Bregenz

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: landesarchiv

Während der Neugestaltung der Pipeline zwischen Bregenz und Lochau kam eine alte Rohrleitung zum Vorschein. Dabei handelt es sich um die Reste einer fossilen Infrastruktur, die auch namensgebend für diesen Uferabschnitt war: die Central European Line, eine Ölpipeline, durch die im Zeitraum von 1966 bis 1997 das schwarze Gold von Genua über die Alpen bis nach Ingolstadt gepumpt wurde.
Vor dem Hintergrund vergangener Ölkatastrophen weltweit, scheint die Öl-Rohrleitung in unmittelbarer Nähe zum Bodensee – Naherholungsgebiet und wichtiger Trinkwasserspeicher für tausende von Menschen – gegenwärtig etwas deplatziert. Inwiefern gab es zeitgenössisch bereits ein Umweltbewusstsein für mögliche Risiken im Zusammenhang mit Erdöl-Pipelines, insbesondere für Gewässer? Inwieweit wirkte sich der Bau und Betrieb der Central European Line im Bodenseeraum auf die ökologische Umwelt aus? Welche Positionen wurden gegenüber der Pipeline medial vertreten?
Die Kombination von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden bei der Untersuchung der historischen Quellen gibt, ganz im Sinne der Umweltgeschichte, einen umfassenden Einblick in den damaligen Bauprozess, die damals bereits berücksichtigen Risiken aber auch Chancen der Pipeline sowie den damaligen medialen Diskurs. Dadurch wird deutlich, in welchem Umfang in den 1960er Jahren bereits ein Umweltbewusstsein betreffend eine Ölpipeline in unmittelbarer Nähe zu einem wertvollen Trinkwasserspeicher präsent war und wie mit der Entscheidung, die Central European Line entlang des Bodensees zu verlegen, umgegangen wurde.

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