Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 17. Okt 2023, 19:30

Wo: Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Straße 5, Hohenems

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Lesung und Gespräch mit Reinhold Bilgeri (Lochau), Ingrid Böhler (Innsbruck) und Peter Pirker (Innsbruck) Moderation: Johannes Spies (Dornbirn)

Anfang September 1944 desertierte der Wehrmachtssoldat Rudolf Bilgeri aus Hohenems in Athen zur griechischen Widerstandsbewegung ELAS. Die Partisan*innen kämpften aus den Armenvierteln heraus gegen die deutsche Besatzung. Einige Monate später schrieb er in britischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten seine Verwandlung vom Besatzungsoldaten zum gejagten Deserteur und Partisanen nieder. Er schuf einenaußergewöhnliche Quelle über den Zerfall der deutschen Herrschaft in Griechenland, die Tragik des Partisanenkampfes und die Situation österreichischer Kriegsgefangener in Ägypten. Ergänzt wird das reich illustrierte Tagebuch durch eine Einleitung des Herausgebers und der Herausgeberin zur Rolle von Österreicher*innen im Besatzungsregime und einen Beitrag des Historikers Iason Chandrinos über den Widerstand in Athen. Im Nachwort teilt Reinhold Bilgeri Erinnerungen an seinen Vater.

Das Buch entstand im Rahmen des Projekts Deserteure der Wehrmacht. Verweigerungsformen, Verfolgung, Solidarität, Vergangenheitspolitik in Tirol und Vorarlberg an der Universität Innsbruck. Gegenstand des Projekts waren sowohl Deserteure aus Tirol und Vorarlberg, wie auch das Desertionsgeschehen in dieser Region selbst. In Vorarlberg drückte nicht zuletzt die Nähe der neutralen Schweiz dem Geschehen ihren Stempel auf. Auch Soldaten, die nicht in Vorarlberg beheimatet waren, kamen hierher, um aus der Wehrmacht über die Grenze zu flüchten.

Eintritt frei!


Das Buch

Rudolf Bilgeri, Bei den Partisanen in Athen. Tagebuch eines Deserteurs der Wehrmacht, herausgegeben von Peter Pirker und Ingrid Böhler, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2023, 176 Seiten

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Johann-August-Malin Gesellschaft und dem Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck