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Szenische Lesung | Die Odyssee (ein modernes Epos)

Wann:

Do 14. Nov 2019, 18:00

Wo: Kunstmuseum Liechtenstein, Städtle 32, Vaduz

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

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Eine szenische Lesung mit Siemen Rühaak und Georg Rootering nach einer Dichtung von Nikos Kazantzakis

Das Buch «Odyssee. Ein modernes Epos» des Kreters Nikos Kazantzakis umfasst 33.333 Verse. Dieser Odysseus oder «Dysséas», wie er im Neugriechischen heisst, ist ganz und gar ein Mann unserer Zeit mit seinen Höhen und Tiefen, mit allem Grossartigen und Fragwürdigen, allen Hoffnungen und Verzweiflungen, die für das Seelengefüge oder besser Seelenchaos des heutigen Menschen kennzeichnend sind. Er ist die Verkörperung des Willens zur Überwindung des Allzumenschlichen und damit des Willens zur Zukunft. Kazantzakis-Odysseus – dieser unermüdliche Reisende in alle Länder der Erde und der Seele – legt sich weder selber fest, noch kann er von anderen festgelegt werden. Wie könnte er, da er reine Dynamis ist.

Der erste Gesang schließlich setzt dort an, wo Homer endet: am Tag nach der vollzogenen Rache. Wir erfahren den «Helden» in einer bemerkenswerten Charakterstudie durch seinen Autor. Kazantzakis zeichnet Odysseus mit allen, auch ungeahnten Fassetten eines machtbewussten Menschen. Zugleich nimmt uns der Text gleich von Beginn an in eine schier unendliche Reise mit ins innere der menschlichen Seele und entwirft vielschichtige Parallelen zum modernen Menschen. Es ist eine erstaunliche Begegnung mit einem gewaltigen Text, der im Dialog mit der aktuellen Ausstellung steht.

Siemen Rühaak war u.a. am Staatstheater Braunschweig, Theater Heidelberg, Schauspielhaus Bochum, den Münchner Kammerspielen, den Salzburger Festspielen sowie am Thalia Theater und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert. Seit seinem zwanzigsten Lebensjahr tritt er neben seinen Theaterverpflichtungen häufig in Fernsehfilmen und -serien auf. Rühaak wirkte an der Theaterfassung des Stücks «Schuldig geboren» nach Peter Sichrovskys gleichnamigen Buch mit. Für das Fernsehspiel «Nur eine kleine Affäre» erhielt der Schauspieler 1995 den Grimmepreis.

Georg Rootering war 1994–1997 als Oberspielleiter am Mainfrankentheater in Würzburg engagiert und machte sich mit verschiedensten Inszenierungen auch international einen Namen. Als Intendant des Theaters am Kirchplatz in Schaan inszenierte er einen Euripides-Zyklus, der für überregionales Aufsehen sorgte. Seine Antiken-Projekte wurden unter anderem in München, Berlin (Pergamon-Altar), Hamburg, Wien (Kunsthistorisches Museum), Freiburg und in Innsbruck gezeigt.

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