Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Sa 10. Aug 2019, 19:00
So 11. Aug 2019, 19:00

Wo: Schloss Greinburg, Greinburg 1, Grein, Perg

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Joseph Haydn (1732–1809)L'INCONTRO IMPROVVISO(Die unverhoffte Begegnung) Hob. XXVIII:6Dramma giocoso per musica in drei Akten (in italienischer Sprache)Text: Carl Friberth (ins Italienische übertragen) nach einem französischen Text von DancourtUraufführung: Fürstliches Opernhaus auf Schloss Esterház, 29. August 1775Elisabeth Breuer Sopran | Anna Willerding Sopran | Annastina Malm MezzosopranRobert Bartneck Tenor | Markus Miesenberger TenorRafael Fingerlos Bariton | Michael Wagner BassL’Orfeo Barockorchester | Michi Gaigg DirigentinManuela Kloibmüller Inszenierung | Isabella Reder Bühne & KostümeAls Joseph Haydns "Entführung" in die Annalen der Musikgeschichte eingegangen, zählt L’incontro improvviso zu den hervorragendsten Tonschöpfungen ihrer Zeit. So gibt es leidenschaftliche und ergreifende, unbeschwerte und mutig entschlossene Arien; ein von den Damen angestimmtes Trio, das die Reize des Lebens im Serail aber auch die herbeigesehnte Befreiung besingt; ein Liebesduett, dessen stille, intensive Verzückung sich auf die Gartenszene von Così fan tutte freut; eine Heldin, die den Schein der Sterne preist, viel musikalischen Humor und drei spannungsreiche Finali – die Partitur des esterházyschen Kapellmeisters verspricht eine Begegnung der besonderen Art!Die Oper, im von den Osmanen beherrschten Kairo angesiedelt, war das Herzstück jener großen viertägigen Feierlichkeiten, mit denen Fürst Nikolaus Esterházy 1775 einen Besuch des Wiener Kaiserhofs, angeführt von Erzherzog Ferdinand und seiner Gemahlin Maria Beatrice d’Este, gestaltete. Sie ist auch geschichtlich gesehen eines der spannendsten Bühnenwerke Haydns, fällt sie doch in die Zeit, in der das Opernhaus zu Esterház mit einem Mal seinen Opernbetrieb stark ausweitete.Das Werk wird musikhistorisch der sogenannten "Türkenoper" zugeordnet – einem im 18. Jahrhundert populären Genre, das, inspiriert durch Reiseberichte der Zeit, das lockende wie bedrohliche des Exotischen und Fremden auf die Bühnen Europas brachte. Der Blick auf diese, "andere" Welt hat auch Joseph Haydn – acht Jahre vor W. A. Mozarts Entführung aus dem Serail – inspiriert.Mit Charakteren, die alle aus dem Nahen Osten stammen, einer Handlung, die den religiösen Unterschieden zwischen Islam und Christentum (scheinbar) wenig Aufmerksamkeit schenkt und einer musikalischen Partitur, die den militärischen Topos der Janitscharenmusik weitgehend meidet, bringt L’incontro improvviso keine Konfrontation zwischen Orient und Okzident auf die Bühne. Stattdessen werden Harems-Szenerie und Rettungsgeschichte aufgeboten, um die Werte eines aufgeklärten Despotismus zu würdigen und das Bild eines gutartigen, friedfertigen Souveräns zu projizieren."Andersartigkeit" wird nicht durch Ethnie, sondern sozialen Status definiert. Prinzessin Rezia bewohnt einen Harem, der einem galanten Salon ähnelt. Das zeitgenössische Ideal der Frau als zivilisiertes und zivilisierendes Individuum verkörpernd, verleiht sie der Vorstellung von Herrschaft eine weibliche Perspektive.