Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Fr 12. Jan 2018, 19:30

Wo: Wels Stadttheater, Kaiser-Josef-Platz, Wels Stadt, Oberösterreich

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Dirigent: Leslie SuganandarajahSolist: Till Alexander Körber, KlavierLudwig van Beethoven (1770-1827) Klavierkonzert Nr. 4 in G-Dur op. 58György Kurtág (*1926)… quasi una fantasia ... op. 27 Nr. 1 für Klavier und InstrumentengruppenLudwig van BeethovenSinfonie Nr. 4 in B-Dur op. 60Im Zentrum dieses Programms steht das Werk mit "… quasi una fantasia …", aus der Feder des ungarischen Komponisten György Kurtág. Der Komponist sagt selbst über sein Werk: "Bei '… quasi una fantasia …' war ich mir von vorn herein ziemlich sicher, dass die vier Sätze zusammenstimmen und in ihrer unterschiedenen Gemeinsamkeit wie viererlei Gebäude am selben Platz durchaus eine harmonische Korrespondenz-Wirkung entfalten. Vor allem dann, wenn sie wirklich attacca, unmittelbar aufeinander folgen. Die ersten beiden, die Largo-Introduktion und das Molto agitato zudem in dem vorgeschriebenen äußersten Pianissimo gespielt werden und auf einmal dieses Tuba mirum des dritten Satzes (Recitativo) lautstark, erschreckend, voller Emphase und Verzweiflung dagegen gesetzt wird. Nach diesem Ausbruch fällt der letzte Satz, eine Aria im Adagio molto-Tempo, dann wieder in leise Verhaltenheit zurück. Wie aus der Ferne, ins Zarte abgeblendet, soll er klingen. Wichtig war für mich jedoch die Form des zweiten, noch leisen Satzes, den ich mir nicht nur zugleich bedrohlich und klagend vorgestellt habe (Presto minaccioso e lamentoso) sondern auch sehr Schumann-nah 'Wie ein Traumeswirren': Es entwickelt sich da etwas, als geprägtes Emblem bleiben dazu immer die raschen Teufelssprünge im Schlagzeug präsent, dann mischt sich ein Lamento ein, aber das Minaccioso geht gleichzeitig über zu den Streichern, während die Bläser die Teufels-Embleme aufgreifen; dann kommt eine Art Walzer wie aus einem Brahms-Konzert im Klavier, parallel zu ihm wird aber das Lamentoso fortgeführt und nun im Blech das Monaccioso."Der Kurtág-Kenner István Balazs sieht in der musikalischen Anknüpfung György Kurtágs an die Vergangenheit eine der Besonderheiten seiner Musik: "Die ganze Kraft, Ausstrahlung und Haltung der Kurtágschen Kunst dürfte wohl dem Umstand zu verdanken sein, dass er den neuen Klang, die neuen Werte durch die größte Verantwortlichkeit gegenüber der Vergangenheit erkämpft."Die Programmkomposition greift also im Sinne dieser "Verantwortlichkeit gegenüber der Vergangenheit" den Beethovenbezug Kurtágs auf und lässt ihn durch zwei Werke des Meisters der Wiener Klassik erlebbar werden. Das Klavierkonzert in G-Dur setzt schon mit seinen ersten Takten ein Zeichen der Außergewöhnlichkeit: Der Solist eröffnet alleine ohne das bis dahin übliche klassische Orchestertutti das Werk. Auch die langsame Einleitung der 4. Sinfonie führt den Hörer bereits im zweiten Takt in die harmonische Irre, um ihn dann wieder in gewohntere Bahnen zu lenken.