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A. Bruckner: Messe Nr. 1 in d-Moll

Wann:

So 19. Nov 2017, 10:30–12:30

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

A. Bruckner: Messe Nr. 1 in d-Moll
WAB 26

Jesuitenkirche
(alte Universitätskirche)

Dr. Ignaz-Seipeplatz 1
1010 Wien

Mitwirkende:

Cornelia Horak, Sopran
Hermine Haselböck, Alt
N.N.
Yasushi Hirano, Bass

Chorvereinigung St. Augustin und Orchester
Dirigent: Andreas Pixner

Offertorium:
F. Mendelssohn-Bartholdy: Wer bis an das Ende beharrt
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Anton Bruckner – Messe Nr. 1 in d-Moll

Nachdem Bruckner im Februar 1863 den "Tannhäuser" gehört hatte, schrieb er als Auftragswerk die Messe in d-Moll. Sie sollte zum Geburtstag des Kaisers am 18. August 1864 aufgeführt werden, wurde aber zu spät fertig. Am 20. November 1864, also vor 153 Jahren, wurde sie dann im alten Dom zu Linz uraufgeführt. Aufgrund des großen Erfolges folgte am 18. Dezember eine konzertante Aufführung im Linzer Redoutensaal. Am Kopf des Werkes steht auf einem Schild das Zeichen "O.A.M.D.G." - gmnia ad maiorem Dei gloriam - alles zur größeren Ehre Gottes. Auch in der Jesuitenkirche ist dieser Leitspruch zu finden.
KYRIE - Nach einem düsteren Vorspiel, das durch den Orgelpunkt im Bass und sehnsüchtige Seufzermotive charakterisiert ist, führt der Chor zu einem Aufstieg, wie er später in mancher Symphonie Bruckners wieder zu finden sein wird. Die Solisten stimmen das "Christe eleison" an, das aus der Umkehrung des Kyrie-Motives gebildet ist. Ein harmonisch kühner Überleitungsteil führt zur Wiederholung des Kyrie.
GLORIA - Verhalten beginnt das Gloria, um nach rasch anwachsendem Crescendo zum jubelnden "Laudamus" zu führen. Das "Miserere" vermittelt eine eigentümlich wehmütige Stimmung, die Bruckner in seiner neunten Symphonie zitiert, er bezeichnet sie dort als "Abschied vom Leben". Nach einem Wiederholungsteil folgt eine grandiose Fuge mit einem an das B-A-C-H-Motiv erinnernden Thema.
CREDO - Der Beginn des Credo manifestiert Bruckners Glaubensfreude und Glaubenszuversicht. Das "Genitum non factum" glättet die Wogen und führt nach einer reichen orchestralen Überleitung hin zum lyrischen und ausdrucksvollen "Et incarnatus", das abwechselnd von Solisten und Chor gestaltet wird. Eindrucksvoll wird Leiden und Sterben des Erlösers geschildert, gefolgt von einer großartigen Schilderung des Erdbebens unmittelbar vor der Auferstehung des Heilands und der Schilderung des "Jüngsten Gerichtes". Auch hier trägt ein Orgelpunkt zur großartigen Wirkung bei. Bei "Et in spiritum" beginnt der Wiederholungsteil. Das "Et vitam" kann nur aus Bruckners Urvertrauen dem Glauben gegenüber entstanden sein, innere Beglückung und Triumph des Naiv-Gläubigen sprechen daraus.
SANCTUS - Das eigenartig und auffallend kurze Sanctus wird von einem jubelnden "Hosanna" abgeschlossen.
BENEDICTUS - Es lässt sich wohl nicht anders ausdrücken: Bruckner lässt seinen Gefühlen freien Lauf. Weit geschwungene Melodien, reiche Harmonik und Klangwirkungen zeigen alle Merkmale des Stiles, die Bruckner unverwechselbar machen. Die Wiederholung des "Hosanna" schließt das Benedictus ab.
AGNUS DEI - Das Hauptmotiv des Agnus Dei leitet sich aus dem Kyrie her. Scharfe Dissonanzen vermitteln den Eindruck tiefer Zerknirschung und Erlösungssehnsucht. Wieder ein Orgelpunkt leitet zum abschließenden "Dona nobis", das dem "Et vitam" des Credo entspricht. Mit dem musikalischen Aus-druck eines "Friede im ewigen Leben!" schließt die Messe leise, voll Zuversicht auf das Kommende.