Roberto Bravo & Georg Gratzer

Großes kann auch durch Zufälle entstehen. Einer dieser Zufälle war das Zusammentreffen zweier Musiker aus unterschiedlichen Kontinenten und Altersgruppen. Beim Festival "Noches Musicales del Lago Vichuquén“ in Chile hörte der chilenische Piano-Star Roberto Bravo den österreichischen Multi-Instrumentalisten Georg Gratzer und engagierte ihn vom Fleck weg für eine Konzertreihe durch Chile, in der sie nicht nur in Konzerthallen, sondern auch benachteiligten Vierteln der Städte oder in Gefängnissen auftraten. Aus dieser Spontan-Tournee entwickelten die beiden ein gemeinsames Programm, das es nun auch als CD gibt. Präsentiert wird diese CD 2016 beim KOMM.ST-Festival. Der musikalische Bogen spannt sich von chilenischer Musik von Violetta Parra & Victor Jara, über Boleros von Armando Manzanero, Filmmusik von Ennio Morricone, bis hin zu Tango Nuevo von Astor Piazzolla oder Bossa Novas von Antonio Carlos Jobim. Zwei Musiker aus unterschiedlichen Kontexten, die ihre verschiedenen musikalischen und gesellschaftlichen Kontexte zu einem musikhistorisch reichhaltigen Konzertabend vereinigen.
Roberto Bravo, geboren 1943 in Santiago de Chile, gilt als einer der einflussreichsten Konzertpianisten Südamerikas und darüber hinaus. Er studierte u.a. in New York, Moskau und London. Er spielte mit dem Symphonieorchester Berlin, dem Royal Philarmonic Orchestra London, dem Melbourne Symphonie Orchester und vielen mehr. Seit 1990 ist er Kulturbotschafter seines Heimatlandes.