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Joseph Haydn: „Kleine Orgelsolomesse“

Wann:

So 22. Mai 2016, 10:30–12:00

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Joseph Haydn: „Kleine Orgelsolomesse“
Missa brevis Sti Joannis de Deo in B-Dur,
Hob. XXII:07

Jesuitenkirche
(alte Universitätskirche)
Dr. Ignaz - Seipel - Platz 1
1010 Wien

- Chor, Solisten und Orchester der Chorvereinigung St. Augustin
- Offertorium: W.A.Mozart- Kirchensonate in G-Dur
- Sopran: Trattnigg Sandra

- Communio: siehe Aushang
- Orgel: siehe Aushang

- Dirigent: Andreas Pixner

Die CD mit der Kleine Orgelsolomesse von Joseph Haydn erhalten Sie nach dem Gottesdienst, per eMail bestellung@chorvereinigung-augustin.at , unter Telefon 0664/336 64 64 oder online .

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Einleitung:

Joseph Haydn - Kleine Orgelsolomesse

Die Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B-Dur ( Hob. XXII:7 ) im Volksmund „Kleine Orgelsolomesse“ genannt, zählt heute zu Haydns populärsten und meistgesungenen geistlichen Werken. Haydn schrieb die Messe für den Gedenktag des hl. Johannes von Gott, den Gründer des Ordens der Barmherzigen Brüder, dessen Gedenktag am 8. März gefeiert wird. Mit dem Orden der Barmherzigen Brüder war Haydn freundschaftlich verbunden. Eine Anstellung als „Vorgeiger“ im Ordenshaus in der Wiener Leopoldstadt sicherte ihm nach seiner Entlassung als Sängerknabe den Lebensunterhalt. In der Ordensniederlassung in Eisenstadt nahm er öfters die ärztliche Hilfe in Anspruch. Einer der Ordensbrüder, Pater Primitivus Niemetz, Erbauer von heute noch spielbaren Flötenuhren, nahm bei Haydn Kompositionsunterricht. Das für die Spitalskirche der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt um das Jahr 1777/78 entstandene Werk ist bescheiden dimensioniert. Die Instrumentierung mit dem Wiener Kirchentrio und die Dauer der Messe entsprechen dem Typus der Missa brevis. Das Instrument, von dem aus Haydn die Aufführung seiner Kleinen Orgelsolomesse vermutlich auch selber leitete, ist erhalten geblieben. Höhepunkt des innig schlichten Werkes bildet das Benedictus mit einer lyrisch ausgedehnten Arie für Sopran und konzertierender Orgel. Alle anderen Teile der Messe sind kurz gehalten. In Gloria und Credo greift Haydn auf die Praxis der Polytextierung, die gleichzeitige Aussprache verschiedener Textteile, zurück. Inkonsequent wird mit der Vertonung der Intonationsworte in Gloria und Credo verfahren. Im Gegensatz zum Credo werden diese im Gloria nicht in die Vertonung miteinbezogen. Gloria und Credo werden durch die Übernahme der Amen-Schlüsse motivisch verklammert. Im Agnus wird auf die gattungstypische Zweiteilung verzichtet, bei der das Dona nobis in einem rascheren Tempo auskomponiert wird. Haydn schreibt einen ausdruckstarken Adagio-Satz mit dynamischen Differenzierungen und lässt die wirkungsvolle Bitte um den Frieden im „pianissimo“ unter der Anweisung „perdendosi“ (verhallend) ausklingen. Träger des liturgischen Textes ist der überwiegend homophon gearbeitete Chorsatz. Erfahren längere Textteile im Gloria und Credo durch die Polytextierungen eine Raffung, so werden kürzere Textabschnitte wie das „Et incarnatus est“ wiederum kunstvoll ausgearbeitet. Jede Textphrase wird dabei in einem breit auskomponierten Adagio mittels musikalisch rhetorischer Figuren sorgsam dargestellt.