Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Sa 16. Apr 2016, 19:30
So 17. Apr 2016, 15:00
Sa 23. Apr 2016, 19:30
So 24. Apr 2016, 15:00
Do 28. Apr 2016, 19:30

Wo: Volkstheater Wien, Neustiftgasse 1, 07. Neubau, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Der weitverbreitete russische Name Iwanow bedeutet „alle Welt“, und genauso zeichnet Tschechow seine Titelfigur: als mittelalte, müde Allerweltsgestalt, die selbst nicht versteht, warum ihr so viel Aufmerksamkeit zuteil wird.
Iwanows leidenschaftliche Taten liegen hinter ihm, er hat versucht, mit Reformvorschlägen etwas in seinem Landkreis zu bewirken, und er hat eine Jüdin geheiratet, die seinetwegen konvertiert ist. Nun hat er Schulden und flieht seine todkranke Frau, so oft er kann. Als ein junges Mädchen, ausgerechnet die Tochter seiner Gläubiger, meint, ihn durch ihre Liebe erlösen zu müssen, nehmen private Tragödien ihren Lauf. Fragen türmen sich auf. Aber, so Tschechow mit der Nüchternheit des Arztes, der er war: „Menschen wie Iwanow lösen keine Fragen, sie brechen unter der Last zusammen.“
Anton Tschechow schrieb Iwanow 1887 mit Mitte zwanzig, erst heute wird diese Komödie in einer Reihe mit seinen berühmten Dramen Die Möwe, Drei Schwestern und Der Kirschgarten genannt. Er fand bei diesem Stück über mehrere Fassungen zu seinem Stil und seinem Thema: die Müdigkeitsgesellschaft im Umbruch.
Der ungarische Regisseur Victor Bodo erlangte mit seinen phantastisch-absurden Projekten und Bearbeitungen internationale Beachtung. Er war Leiter der Szputnyik Shipping Company (2008–2015), inszenierte an großen deutschen Häusern und einmal im Jahr am Schauspielhaus Graz – mit seinen Grazer Arbeiten war Bodo mehrfach für den Theaterpreis Nestroy nominiert und wurde 2010 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Iwanow ist seine erste Arbeit in Wien.