"Hunger, Not und Katastrophen"

Vorarlberg im „Jahr ohne Sommer“ 1816. Freitags um 5 - Landesgeschichte im Gespräch. Das Jahr 1816 gilt klimageschichtlich als „Jahr ohne Sommer“. Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora hatte so viel Asche und Gas in die Erdatmosphäre geschleudert, dass in weiten Teilen Nordamerikas und Europas das ganze Jahr über winterliche Verhältnisse herrschten. Doch führte wirklich nur die Naturkatastrophe zu Missernten, Hunger und Not, oder trugen dazu auch politische und wirtschaftliche Fehlentscheidungen bei? Warum berichtete der Landrichter von Bezau 1817, also vier Jahre nach der umjubelten Rückkehr des Landes aus der bayerischen unter die habsburgische Herrschaft, vom Unmut der Bevölkerung über neue Steuern, derentwegen man „sich nicht ungern die königlich bayerische Regierung zurück“ wünsche? Die Historikerin Sabine Sutterlütti untersuchte die Hungerjahre Anfang des 19. Jahrhunderts und kam zu erstaunlichen Erkenntnissen