Ein Projekt frei nach Joseph Roth„Das Hotel Europa ist ein reicher Palast und ein Gefängnis.“In Joseph Roths zwischen den Weltkriegen erschienenem Roman Hotel Savoy steht ein Kriegsheimkehrer auf dem Weg nach Westen vor den Toren Europas. Die „Welt der Sicherheit“ (Stefan Zweig) ist Geschichte. Wie so viele der verlorenen und gestrandeten Roth-Figuren ist dieser Fremde im Transit begriffen, „aus einer vertrauten Vergangenheit in eine höchst ungewisse Zukunft“. Mit Recht wurde bemerkt, dass die gesammelte Prosa des Joseph Roth eigentlich eine einzige große Erzählung sei. Auch seine Lebensgeschichte liest sich wie eine „Flucht ohne Ende“ – vor der Armut, dem Krieg, vor der Realität und vor sich selbst.„Und so“, schrieb der Schriftsteller Jörg Fauser, „vollzog Roth den Untergang der Monarchie, das Ende des alten Europas, an sich selbst. Während er Artikel auf Artikel gegen den Faschismus schrieb, und in seinen letzten Büchern (…) aus seinem schon fast ausgelöschten Genie noch einmal betörende Bilder seiner inneren Heimat hervorbrachte, verfiel er selbst immer mehr. Vollkommen klarsehend, beging er Schluck für Schluck Selbstmord. Wo rings um ihn noch Illusion auf Illusion getürmt war, türmte er Schnapsglas auf Schnapsglas. Schärfer als jeder sah dieser angeblich von Delirien Umnachtete die Realität. Europa ging zugrunde. Es ist nicht wiedergekehrt. Wir sitzen heute auf Ruinen und halten sie für Reichtum.“Antú Romero Nunes, der im Akademietheater zuletzt Das Geisterhaus und Die Macht der Finsternis inszenierte, wird sich gemeinsam mit seinem Ensemble und mit Joseph Roth im Gepäck auf eine Reise ins Innere Europas begeben.Mit Aenne Schwarz, Katharina Lorenz, Fabian Krüger, Michael Klammer, Matthias JakisicRegie: Antú Romero NunesAusstattung: Matthias KochMusik: Johannes Hofmann, Matthias JakisicLicht: Michael HoferDramaturgie: Florian Hirsch, Eva-Maria Voigtländer© Reinhard Werner
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WohinTippHQ 28 mins ago