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Europäische Dramatik zum Kennenlernen

Wann:

Mo 28. Nov 2016, 18:00–21:00

Wo: Bar&Co Theater Drachengasse, Fleischmarkt 22, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Ab 16

Eingetragen von: Kathrin Kukelka-Lebisch

EURODRAM zu Besuch in Wien

Eurodram (European Network for Drama in Translation) ist ein europäisches Netzwerk für Drama in Übersetzungen, das mit seinen Lesekomitees fast alle Sprachgruppen Europas abdeckt und sich zum Ziel gesetzt hat, europäische Theaterstücke über die jeweilige Sprachenfamilie hinaus bekannt zu machen. Das deutschsprachige Komitee von Eurodram hat aus 147 Einsendungen drei deutsch-sprachige Theatertexte ausgewählt, die zwar bereits uraufgeführt oder veröffentlicht sein konnten, aber noch nicht in eine andere Sprache übersetzt. Die Texte wurden zum ersten Mal im Rahmen des „4 + 1“-Festivals am Schauspiel Leipzig in kurzen Lesungen vorgestellt und in den folgenden Monaten mithilfe von drei von Eurodram vergebenen Übersetzungsstipendien in andere im Netzwerk vertretene Sprachen übersetzt (Bulgarisch, Französisch, Polnisch).

In Wien stellen wir die deutschsprachigen Ursprungstexte in szenischen Lesungen vor und sprechen mit den Übersetzerinnen über ihre Arbeit an den Texten und die Theatersituation in den jeweiligen Ländern.

Dem Theater Drachengasse ist die Präsentation zeitgenössischer Dramatik ein zentrales Anliegen. Durch den unmittelbaren Kontakt zu den Autorinnen und Übersetzerinnen wollen wir Neugierde und Lust auf die Sichtweisen und Schreibarten Europas wecken.

Präsentiert werden in drei szenischen Lesungen Auszüge aus folgenden Dramen:

Henriette Dushe: Von einer langen Reise auf einer heute überhaupt nicht mehr weiten Strecke von Iwona Uberman ins Polnische übersetzt
Rechte bei: henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin

Ein Vater erträumt für sich und seine Familie ein anderes, besseres Leben. Mit dem Zug hinaus aus der DDR, aus „Dunkeldeutschland“ hinein in die bunte BRD. Aber das innerliche Ankommen im Land der Verheißungen will ihm nicht gelingen. Henriette Dushe webt einen dichten Text, in dem fünf Frauen, die Mütter und vier Töchter, die Gewissheiten und Ungewissheiten ihrer Erinnerungen teilen.

Christina Kettering: Antarktis von Katharina Stalder ins Französische übersetzt Rechte bei: Drei Masken Verlag München

Der Fall der Berliner Mauer bringt eine Antarktisforscherin aus dem Osten und einen Antarktisforscher aus dem Westen Deutschlands zusammen. 25 Jahre später begleitet deren Tochter das allmähliche Verschwinden des Vaters im ewigen Eis des Vergessens. Parallel zur Versehrtheit des Vaters wird die Selbstoptimierung der Tochtergeneration verhandelt. Antarktis verbindet mit viel Vorstellungskraft Weltgeschichte, Familien- und Generationen-geschichten miteinander.

Maxi Obexer: Illegale Helfer von Gergana Dimitrova ins Bulgarische übersetzt Rechte bei: schaefersphilippen Köln

Die Festung Europa fordert Opfer. Nicht nur von den Menschen, die in Nussschalen Meere überqueren, sondern auch von jenen, die diese Zustände nicht akzeptieren wollen und sich mit ihrem Helfen selbst in die Illegalität vorwagen. Illegale Helfer öffnet eine neue Perspektive auf eine vielbeleuchtete Thematik und stellt die bohrende Frage nach der eigenen Haltung.