Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Erinnerungslücke: Weibern

Wann:

Di 1. Mär 2016, 11:00–21:00
Di 8. Mär 2016, 11:00–21:00
Di 15. Mär 2016, 11:00–21:00
Di 22. Mär 2016, 11:00–21:00
Sa 26. Mär 2016, 11:00–21:00
Do 31. Mär 2016, 11:00–21:00

Wo: Galerie Kunststube, Antonia-Hamedinger-Weg 42, Schärding, Schärding

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: Rico

Kunstinitiative „Memory Gaps ::: Erinnerungslücken“ von Konstanze Sailer gedenkt NS-Opfern mit Ausstellungen in oberösterreichischen Straßen, die es geben sollte.

Antonia Hamedinger (* 11. Juni 1897 in Tyczyn, Polen; † vermutlich 1942 im Konzentrationslager Ravensbrück) kam 1913 nach Wien, um die Handelsschule zu besuchen. Ihre Familie wurde im Ersten Weltkrieg getötet, Antonia verließ als jüdischer Flüchtling Wien und zog nach Oberösterreich, wo sie nach dem Tod ihres Ehemannes 1933 als Alleinerzieherin mit zwei Kindern als Köchin, Haushälterin und Ziegelei-Arbeiterin lebte. Im oberösterreichischen Ort Weibern wohnhaft, wurde sie 1941 in „Schutzhaft“ genommen, und in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Vermutungen legen nahe, dass Antonia Hamedinger 1942 entweder dort oder im KZ-Auschwitz ermordet wurde.

Bis zum heutigen Tag existiert in Oberösterreich keine Straße, die ihren Namen trägt. Hingegen sind nach Richard Billinger heute noch in Schärding sowie in mehreren weiteren oberösterreichischen Orten Straßen und in St. Marienkirchen bei Schärding, Billingers Geburtsort, sogar eine Volksschule benannt. Billinger war Schriftsteller, der als homosexueller Künstler zwar selbst die NS-Verfolgung fürchtete, sich jedoch als NS-Mitläufer ab 1933 überaus erfolgreich in München und ab 1935 auch in Berlin als Dichter, Dramatiker und Drehbuchautor etablierte. Anstelle von Richard Billinger sollte künftig in einer der Gemeinden Oberösterreichs an Antonia Hamedinger erinnert werden.