Saxophonist und Komponist David Murray ist überzeugender Vertreter der Post-Albert-Ayler-Ästhetik der NYer Loft Szene der 1970er Jahren. Saul Williams, Dichter, Schauspieler und Sänger, ist mittlerweile eine der großen Stimmen des Alternative Hip-Hop, die durch den Film "Slam" in den Vordergrund der Bühnen befördert wurde. Die beiden trafen sich im Januar 2014 bei der Beerdigungszeremonie des berühmten Aktivisten und Schriftsteller Amiri Baraka (der vor einigen Jahren eine phantastische "Lecture" im P&B zelebrierte). Während dieses Treffens entstand die Idee der Zusammenarbeit. Spannend! CH David Murray hat eine ziemliche Wegstrecke hinter sich: Kaum einer hat die Verbindungs- und Schleichwege zwischen Avantgarde und Tradition so energisch ausgemessen wie er und dabei ein Profil entwickelt, das ihn unter den Saxophonisten seiner Generation einzigartig macht. 1955 im kalifornischen Berkeley geboren, studierte er zunächst bei Stanley Crouch und Margaret Kohn in Los Angeles, ehe er ab 1975 in New York in verschiedenen Formationen von sich reden machte. Er spielte erst ganz frei im Geiste Albert Aylers mit Don Cherry, Cecil Taylor oder Anthony Braxton, aber bald auch – offen für andere Stile - mit James Blood Ulmer oder Jack de Johnette. Er ist Teil des World Saxophone Quartets und war ab den frühen achtziger Jahren Leader eigener Bands. Mit seinem Infinity Quartet nahm er vor zwei Jahren das überraschende und grandios gelungene Album „Be My Monster Love“ mit den Sängern Gregory Porter und Macy Gray auf. Nun gesellt sich auf der Bühne der Rapper, Sänger, Schauspieler und Dichter Saul Williams zu Murrays Quartett. In der Poetry Slam-Szene groß geworden, hat Williams mit seinen Spoken-Word-Alben – teils produziert von Trent Reznor von den Nine Inch Nails - für Aufsehen gesorgt, kraftstrotzende Mixturen aus HipHop, Punk, Elektro und kickender Lyrik. Murray und Williams – auf diese Kombination wäre man zwar nicht als erstes gekommen. Umso gespannter aber darf man auf diesen Abend sein.
Saul Williams: voice David Murray: tenor saxophone, bass clarinet Orrin Evans: piano Jaribu Shahid: bass Nasheet Waits: drums
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WohinTippHQ 1 hour ago