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Neue Bücher österreichischer Autoren

Wann:

Do 7. Mai 2015, 19:30

Wo: Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23/H.C. Artmann-Platz, Stadt, Salzburg

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Literaturhaus Salzburg

2015 scheint ein gutes Jahr für neue Bücher österreichischer Autorinnen und Autoren – vier erzählen von der Brüchigkeit der Welt: Valerie Fritsch, Sandra Gugic, Marlen Schachinger und Bernhard Strobel. Moderation: Ines Schütz, Anton Thuswaldner und Tomas Friedmann.

Valerie Fritsch hat heuer nach einem Gedichtband ihren zweiten Roman „Winters Garten“ (Suhrkamp Verlag) veröffentlicht. Winters Garten ist der Sehnsuchtsort, an den der Vogelzüchter Anton mit seiner Frau nach Jahren in der Stadt zurückkehren. Sprachmächtig und in sinnlichen Bildern erzählt die 25jährige Grazerin von einer Welt aus den Fugen, von zwei Menschen, die sich unsterblich ineinander verlieben, als die Gegenwart nichts mehr verspricht und die Zukunft womöglich ein Traum bleibt.

Sandra Gugic pendelt zwischen Wien und Berlin. In ihrem erstaunlichen Debütroman „Astronauten“ (C.H. Beck) verwebt die 39jährige Wienerin Geschichten sechs unterschiedlicher Menschen poetisch miteinander: die Schulfreunde Darko und Zeno, das Mädchen Mara, der Taxifahrer und heimliche Schriftsteller Alen, sein Freund, der Polizist Niko, und der Kleinkriminelle Alex, Sohn aus gutem Haus. Einen Sommer lang finden und verlieren sie sich, leben Alltag in einer auseinanderfallenden Welt.

Marlen Schachinger beschäftigt sich mit feministischer Literaturgeschichte. Ihr elftes Buch „Albors Schatten“ (Otto Müller) ist ein parabelhaftes Märchen im Horrorgewand. Im Roman schüttelt die 44jährige Oberösterreicherin den Undine-Stoff kräftig durch. Als eine Fremde in die leerstehende Kirche einzieht, verändert sich die Kleinstadt Albor, Männer belagern die rothaarige Nixe, Frauen streuen Gerüchte – beobachtet von Valerian, der seit zwei Jahrzehnten sein Zimmer nicht mehr verlassen hat.

Bernhard Strobel erzählt auch in seinem neuen Band „Ein dünner Faden“ (Droschl) von menschlichen Katastrophen als Stilleben. Die schweigsamen Helden seiner Geschichten leben in kleinen Häusern zwischen Stadt und Land: mit Garten, Garage, Nachbarn und Kindern. Es ist das Gegenteil von Idylle. Die Menschen sind genervt, ihre Gereiztheit steht knapp vor der Entladung. Der 33jährige Wiener Autor und Übersetzer (aus dem Norwegischen) ist in seinem neuen Buch wieder ein Meister des Weglassens.