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Joseph Haydn: Theresienmesse

Wann:

So 25. Jan 2015, 10:30–12:00

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Joseph Haydn: Theresienmesse

Chorvereinigung St. Augustin und Orchester
Offertorium: J.S.Bach - Jesus bleibet meine Freude
Sopran: Cornelia Horak,
Alt:Gabriele Sima
Tenor: Alexander Kaimbacher
Bass: Markus Volpert
Communio: Jacques-Nicolas Lemmens - Adoration
Jacques-Nicolas Lemmens - Prélude en mi
Orgel: Roman Hauser

Dirigent: Andreas Pixner
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Die CD mit der Theresienmesse von Joseph Haydn erhalten Sie nach dem Gottesdienst, per eMail bestellung@chorvereinigung-augustin.at , unter Telefon 0664/336 64 64 oder online .

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Joseph Haydn, „Theresienmesse“ Hob.XXII:12

„Seine Andacht“, sagte ein Zeitgenosse, „war nicht von der düsteren, immer büßenden Art, sondern heiter, ausgesöhnt, vertrauend, und in diesem Charakter ist auch seine Kirchenmusik geschrieben.“ Joseph Haydn (1732-1809) wuchs als Chorknabe mit der Kirchenmusik auf – er wurde durch seine liturgische und sängerische Praxis also schon sehr früh in diese Richtung geprägt. Seine Messen, von denen uns insgesamt zwölf erhalten geblieben sind, wurden stets unmittelbar für den kirchlichen Gebrauch geschrieben. Die letzten sechs entstanden zwischen 1796 und 1802, jeweils zum Namenstag von Fürstin Josepha Maria Hermengild, der Gattin von Haydns Dienstgeber Nikolaus II. Fürst Esterházy.
Bei dem Titel „Theresienmesse“ (Hob.XXII:12) denkt der gelernte Österreicher natürlich sofort an „die“ Kaiserin Maria Theresia, die eigentlich gar keine (gekrönte) Kaiserin war, sondern Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn etc., und eben Gattin und später „Kaiserin-Witwe“ des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan. Dass diese Assoziation allerdings zeitlich problematisch ist, ergibt sich aus dem Datum der Uraufführung: Sie fand nämlich am 8. September 1799 statt – und zu diesem Zeitpunkt war Maria Theresia, Tochter Karl VI., bereits fast 19 Jahre tot.

Tatsächlich aber ist die „Theresienmesse“ nach der ersten „richtigen“ österreichischen Kaiserin benannt. Man muss sich im kaiserlichen Stammbaum nicht sehr weit umsehen, um die Widmungsträgerin auszumachen. Dabei handelt es sich um die namensgleiche Enkelin von Maria Theresia und Franz Stephan, Maria Theres(i)a von Neapel-Sizilien, die vermutlich die Sopransolistin der Eisenstädter Uraufführung war. Zu deren Zeitpunkt war die Dame bereits – als Gattin Franz II. seit 1790 - röm.-dt. Kaiserin, ab 1804 dann erste österreichische Kaiserin.

Die örtlichen Gegebenheiten bestimmten oft die Orchestrierung der Kompositionen, und so verweist auch die eingeschränkte Besetzung der „Theresienmesse“ auf die damaligen Aufführungsbedingungen am fürstlichen Hof. Sie gilt deshalb als die lyrischste und intimste der späten Messen Joseph Haydns. Die Messe ist geschrieben für Chor, Soloquartett, Orgel, zwei Klarinetten, zwei Trompeten, Fagott, Streicher und Pauken. Eine Aufführung der Messe dauert ca. 45 min.

Zum Offertorium hören Sie von J.S.Bach den Choral „Jesus bleibet meine Freude“ aus der Kirchenkantate „ Herz und Mund und Tat und Leben“ BWV 147. Die Kantate ist in ihrer heute bekannten Form für den 2. Juli 1723, das Fest Mariä Heimsuchung , komponiert worden. Der Schlusschoral des zweiten Teils „Jesus bleibet meine Freude“ wird durch eine triolische Streichermelodie umrahmt und gehört zu den international beliebtesten Kompositionen Bachs, nicht zuletzt durch zahlreiche Bearbeitungen und Aufführungen im 20. Jahrhundert.

Jesus bleibet meine Freude, Meines Herzens Trost und Saft,
Jesus wehret allem Leide, Er ist meines Lebens Kraft,
Meiner Augen Lust und Sonne, Meiner Seele Schatz und Wonne;
Darum lass ich Jesum nicht Aus dem Herzen und Gesicht.