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Giacomo Puccini: Messa di Gloria

Wann:

So 3. Mai 2015, 10:30–12:00

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

So, 03.05.2015, 10:30 Uhr Jesuitenkirche
1010 - Wien, Dr. Ignaz-Seipel-Platz 1

Giacomo Puccini: Messa di Gloria
Bach: "Ehre und Preis"
Chorvereinigung St. Augustin und Orchester
Tenor: Ilker Arcayürek
Bass: Yasushi Hirano
Dirigent: Andreas Pixner
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Vorankündigung:
KONZERT
Montag, 1. Juni 2015, 19.30 Uhr
Franz Schubert
Große Messe in Es-Dur
Intende voci
Totus in corde langueo

- Kartenverkauf Abendkassa: Kategorie A / B: 35,00 / 30,00 Euro, Studenten: 7,00 Euro
- Vorverkauf: Mobil: 0664 - 336 64 64 / Email: bestellung@chorvereinigung-augustin.at
- Vorverkauf: Kategorie A / B: 30,00 / 25,00 Euro, Studenten: 7,00 Euro
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Beschreibung:

Giacomo Puccini, „Messa di Gloria“

Eine Messe des Opernkomponisten Giacomo Puccini (1858-1924)? Natürlich, denn Puccini entstammte einer über viele Generationen in Lucca ansässigen Familie hochgeachteter Kirchenmusiker. Dass Giacomo diese Tradition fortführen würde, stand außer Frage. Doch dieser spürte zwei Seelen in seiner Brust. Früh schon war er in heftiger Affäre mit der Oper entflammt, rang lange mit sich, ehe er der Oper vollständig erlag. Seine Messa di Gloria entstand in eben dieser Zeit des Übergangs und Doppellebens zwischen den beiden musikalischen Welten. Herausgekommen ist eine Messkomposition voller Inbrunst, Empathie, Spiritualität und opernhafter Schönheit.

Die Messe von 1880 markiert das Ende von Puccinis Lehrzeit in seiner Heimatstadt Lucca. Nach einer hochgelobten Aufführung am 12. Juli 1880 wurde das Werk allerdings nie wieder gespielt. Ob dies Zufall war, oder ob Puccini das Jugendwerk eher verstecken wollte, oder ob gar - wie manche Biographen meinen - die katholische Kirche dahintersteckt, der die Messe zu weltlich war, lässt sich nicht sicher beantworten. Erst 1950 wurde das Stück durch den amerikanischen Priester Dante del Fiorentino wieder ans Licht gebracht, der es bei Forschungsarbeiten zu einer Biographie entdeckte. Er gab ihm den Titel "Messa di Gloria" und veröffentlichte es. Die Meinung der Biographen zur Messe ist eher zurückhaltend; vom vernichtenden Urteil "Konfektionsware, wie sie in Italien und anderswo massenhaft produziert wurde" bis zu "allein die Messa weist von den Frühwerken auf das kommende Genie hin" geht die Spannbreite. Eine Meinung, die sich nicht mit dem heutigen Empfinden deckt. Über zehn verschiedene, aktuell erhältliche CD-Einspielungen und etliche Aufführungen bescheinigen dem Werk eine große Beliebtheit. "Keineswegs vermittelt die Messe den Eindruck jugendlicher Spontaneität und Frische - kaum eine Stelle, an der sich bereits an den späteren Puccini denken ließe." (D. Schickling). "Das Werk strotzt vor frischer, jugendlicher Spontaneität der Erfindung und bietet ein gutes Bild von Puccinis Begabung und Rang als Kirchenkomponist." (M. Carner).

Das Credo der Messe wurde schon 1878 aufgeführt, die anderen Sätze scheinen neu komponiert worden zu sein, auch wenn manche Biographen eine ältere Motette im Kyrie entdecken wollen. Glaubhaft scheint allerdings die Vermutung zu sein, dass Puccini in Zeitnot geriet, da der Aufführungstermin zum Fest des Heiligen Paolino feststand. So könnte sich die Kürze des "Sanctus" erklären lassen. In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, dass das stilistisch abweichende "Agnus" auf eine ältere Komposition zurückgeht. Das "Kyrie" verwendet Puccini später im "Edgar", das "Agnus" erklingt als Tanz-Madrigal im zweiten Akt von "Manon Lescaut".