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Carlos AIRES - Sweet Dreams (Are Made of This)

Wann:

Sa 13. Jun 2015, 11:00–16:00
Sa 8. Aug 2015, 11:00–16:00

Wo: Mario Mauroner Contemporary Art VIENNA, Weihburggasse 26, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: mauroner

In seiner zweiten Personale bei Mario Mauroner Contemporary Art Vienna konfrontiert
Carlos AIRES den Betrachter mit schockierenden Bildern von Katastrophen, Kriegen und Gewalt, Ikonen des Alltags und Attributen einer kapitalistisch orientierten Gesellschaft. Geblendet vom schimmernden Licht der Geldscheine und des gleißenden Goldes, offenbart sich die Vielschichtigkeit der Werke von Carlos AIRES häufig erst im zweiten Blick – so z.B. auch in der Titel gebenden Arbeit „Sweet Dreams (are made of this“), in welcher der Künstler aus den Geldscheinen der stärksten Finanzmärkte den Text des Eurythmics Klassikers aus dem Jahre 1983 schneidet und die Frage aufwirft, ob unsere Träume aus Geld bestünden. Die von Goldnadeln aufgepinnten Letter und Fliegen aus lasergecutteten Banknoten erinnern an entomologische Präparate und unterstreichen unsere Vergänglichkeit. AIRES äußerte sich über das Vanitasmotiv in seinem Werk wie folgt: „Love is in the Air“ deals with the dark side of our daily melodrama: the same finger that switches off the computer screen on which you have just watched horrible images of a war, afterwards rings the bell of a private nightclub.“
Barocke Üppigkeit greift auch in der neuen Werkserie RETABLO Platz, wenn AIRES Pin-Up-Girls dicht verwoben miteinander collagiert und den horror vacui der Erotik auf Blattgold graviert, womit der heilige goldene Ikonengrund (utopos) von käuflicher Liebe erfüllt wird. Die fünf goldenen Andachtsbilder der Gewalt werden von einer Wandtapete, die aus Banknoten-Portraits besteht, flankiert. Im Zentrum der Ansammlung des personifizierten Geldes sind die goldenen Arme und Beine des gekreuzigten Christus zu erkennen. Der „Trompe l’oeil Jesus“ wird zum goldenen Lamm des Kapitalismus, welches wir anbeten und verehren, während anderswo im „Namen Gottes“ Kriege gefochten werden, worauf die schwarz lackierte Christus-Statue mit Schlagstock hinweist.
Den Höhepunkt der Werkserie „Disaster“ – alltägliche Bilder der Gewalt und des Terrors, die der Tagespresse und dem Fernsehen entnommen und mit den Geldscheinen der jeweiligen Länder, wo das „Disaster“ (Demonstrationen, Kriege, Aufstände) stattfand, verwoben wurden – manifestiert sich in der abschließenden „Wunderkammer“. Ganz im Sinne des barocken Kuriositätenkabinetts vereint AIRES verschiedene Werkserien miteinander und lässt die tragische Alltäglichkeit der „Disaster“, Money pieces („Yor Money Stinks Like Mine Does“), Camouflage Werke („Fair People / Fear People“) und schwarzen Geweihe dem Betrachter bewusst werden.