Diese Veranstaltung wurde abgesagt

Wann:

Sa 1. Nov 2014, 10:30–12:00

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Sa, 1. November 2014, 10:30 Uhr Jesuitenkirche
Joseph Haydn: Große Orgelsolomesse
Chorvereinigung St. Augustin und Orchester
Offertorium: Antonio Salieri: Justorum animae
Sopran: Uta Schwabe
Alt: Gabriele Uher-Korn
Tenor: Gernot Heinrich
Bass: Klemens Sander
Communio/ Postludium: André Fleury - Prélude, Toccata
Orgel: Roman Hauser
Dirigent: Andreas Pixner
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Vorankündigung:
- Konzert: Camille Saint-Saens - "Oratorio de Noel"
- Datum / Uhrzeit: 02.12.2014 / 19,30 - ca. 21,00 Uhr
- Kartenverkauf Abendkassa: Kategorie A / B: 35,00 / 30,00 Euro, Studenten: 7,00 Euro
- Vorverkauf: Mobil: 0664 - 336 64 64 / Email: bestellung@chorvereinigung-augustin.at
- Vorverkauf: Kategorie A / B: 30,00 / 25,00 Euro, Studenten: 7,00 Euro
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Einführung:
Joseph Haydn - „Große Orgelsolomesse“

Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae in Es-Dur, Hob. XXII:4

Im Vergleich zur „Jugendmesse“ und zur „Mariazellermesse“ kommt in der „Großen Orgelsolomesse“ ein ganz anderer Charakter zum Tragen. Ludwig Finscher schreibt: „Modern wirken der auf weite Strecken geradezu idyllische Tonfall, der außer in den Credo-Teilen zur Menschwerdung und Passion alle scharfe Akzente vermeidet, und die – nicht zuletzt dank der Englischhörner – wunderbar farbigen Instrumentation.“ Die Wahl der Tonart Es-Dur, überaus selten als Grundtonart einer Messvertonung der Klassik, steht in Zusammenhang mit der Instrumentierung. Durch die beiden Englischhörner erhält das Werk einen überaus farbigen Charakter, ähnlich wie er bei Haydns „Stabat Mater“, das zeitgleich entstanden ist, anzutreffen ist. Im Gegensatz zu immer wieder neuen Wendungen bei der Auslegung jedes Textdetails werden in dieser Messe erstmals größere Textabschnitte durch ein einziges Orchestermotiv zusammenfasst. Durch die überwiegende Verwendung des Dreiertaktes (3/4, 3/8, 6/8) entsteht ein pastoraler Grundton, der durch den rokokohaft verspielten Orgelpart noch verstärkt wird. Haydn beschränkt sich bei der solistischen Einbeziehung der Orgel nicht nur auf das Benedictus, sondern lässt die Orgel auch in den anderen Sätzen hervortreten. Ein konkreter Anlass für die Komposition ist nicht bekannt. In seinem Entwurfkatalog, den Haydn 1765 begonnen hat, ist die Messe als „Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae“ eingetragen, was die Bestimmung für ein marianisches Fest nahe legt. Da in Esterháza bzw. Eisenstadt kein Aufführungsmaterial aus der Entstehungszeit erhalten ist, könnte auch ein auswärtiger Auftrag möglich gewesen sein. Der Name „Große Orgelsolomesse“ stammt aus späterer Zeit, als Unterscheidung zur Missa brevis Sti. Joannis de Deo, die den Beinamen „Kleine Orgelsolomesse“ erhielt. Zusätzlich zur originalen Instrumentierung sind in mehreren österreichischen und böhmischen Abschriften Stimmen für zwei Trompeten und Pauken überliefert. Die Orchesterbesetzung an das jeweils vorhandene Instrumentarium anzupassen war eine gängige Praxis.

Zum Offertorium singt der Chor Antonio Salieris Graduale „Justorum animae“ aus 1800: „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an. In den Augen der Unwissenden sind sie gestorben. Sie aber sind im Frieden.“ (Text nach dem Buch der Weisheit 3,1/3; vgl. Brahms-Requiem, Teil III)