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PARADIESE 1_3  Gruppenausstellung

Wann:

Di 11. Feb 2014, 19:00–22:00
Mi 12. Feb 2014, 10:00–22:00
Sa 15. Mär 2014, 10:00–22:00

Wo: Cafe Club International C.I., Payergasse 14, 16. Ottakring, Wien

Altersbeschränkung: Ab 16

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: ursulapfeiffer

Renate DORFMEISTER, Christian ETTL, Peter GRUNDTNER,
Ralf KAMPMANN-WILSKER, Irene POLLAK, Ana ZECEVIC
kuratiert von ::kunst-projekte::

Auf der Suche nach dem Paradies – sechs künstlerische Positionen!

Am 11. Februar wird im Club International die erste von drei Gruppenausstellungen zum Jahresthema PARADIESE eröffnet. Die beteiligen Künstlerinnen und Künstler präsentieren anhand von Malerei ihre Vorstellungen vom Paradies und nehmen dabei weitgehend eine kritische Haltung ein.

„Wir sind alle ein Leben lang auf der Suche nach einem Sehnsuchts-Ort: dem Paradies. Die Bibel lehrt uns, dass wir verstoßen wurden, und seither wollen wir zurück“ – sagte der Filmemacher Ulrich Seidl in einem Interview. Die zentrale Rolle des Paradieses, des „Garten Eden“ in den Weltreligionen und in anderen Kulturen steht immer wieder auch im Fokus der bildenden Kunst - mit genügend Freiraum, in Phantasiewelten zu driften, aber auch zu hinterfragen, ob nicht alles reine Utopie ist…

Renate DORFMEISTER positioniert in ihrem großformatigen, expressionistisch anmutenden Gemälde zwei nackte menschliche Figuren - Adam und Eva im Paradies mit einer alten und müden Schlange - in die Mitte einer angedeuteten Gartenlandschaft. „Die Sterblichkeit als größte narzisstische Kränkung, dort geblieben zu sein, wo wir herkommen/hingehen“, lautet das Statement der Künstlerin zu ihrem Bild.

Christian ETTL zeigt eine Serie von abstrakten Collagen in Mischtechnik, die er formal – mit verschlüsselten Symbolen - zum Thema in Beziehung setzt, das für ihn „nur Fragen aufwirft, sie nicht beantworten kann“ (Zitat). Doch es besteht die Option, durch das Schaffen von guter Kunst neue Sichtweisen zu erschließen, in einer Ordnung, „die einem Paradies nahe kommt, auch wenn von dort der Blick in die Hölle frei ist“ (Zitat).

Peter GRUNDTNER nähert sich in seinen surrealistischen Ölbildern dem modernen Impressionismus und dem Farbexpressionismus. Der „Mandala-Buddha“ ruht in der Mitte eines Paradiesgartens. „The Holy Land“ verweist provokativ auf den immerwährenden Kampf (der Kreuzritter) ums „gelobte – paradiesische - Land“ und ist in der für Grundtner typischen Bild in Bild-Malerei gestaltet.

Ralf KAMPMANN-WILSKER bewegt sich assoziativ an der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion; so auch bei der kleinformatigen Serie „Garden“. Sie entstand zuerst im Zusammenhang, dann wurde jedes Werk für sich individualisiert und vergleichbar mit Drucken nummeriert. Der Titel eines weiteren Werkes lautet “I found the Paradise…” Darin ist der gleichlautende Schriftzug eingearbeitet, allerdings mit der sinngemäßen Fortsetzung: „alles Lüge“.

Irene POLLAK verwendet vorhandene „alte“ surrealistische Traumbilder in Ölmalerei mit Motiven ineinander übergehender – architektonischer – Räume, um daraus neue Arbeiten zu gestalten. Die Paradiese der Traum-Welten sind schwer greifbar und leicht flüchtig. Für Irene Pollak sind sie nicht nur licht und leicht, auch die dunkle Seite des
(Traum-) Paradieses, einer Welt eigener Bedingungen und Schlüssigkeiten, soll nicht verleugnet werden.

Ana ZECEVIC setzt sich mit dem Hiob-Thema als passende Allegorie für die heutige Zeit auseinander. Der Titel "I-Job" verweist auf ein Wortspiel. Ijob ist einerseits das hebräische Wort für Hiob – einer tragischen Figur in der Bibel, vertrieben aus dem Paradies - und andererseits eine Anspielung auf die einstige – prekäre - Arbeit der Künstlerin als Beraterin beim AMS. Die Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel fliegt davon, anstatt so wie in der Bibel den Olivenzweig zu Noah zu bringen, um das Ende der Sintflut anzukündigen. Die fratzenhaften Figuren versuchen noch aufeinander loszugehen, obwohl ihre Hälse schon um den Strick gewickelt sind; unter ihnen das Labyrinth als archaisches Symbol für das Leben und die Unvergänglichkeit.