Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Lebenswerte (der) Heimat - Zuhause im globalen Dorf Europa

Wann:

Di 29. Apr 2014, 18:30–20:30

Wo: Raiffeisen Forum, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Platz 1, 1020 Wien, 02. Leopoldstadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: waldviertel

Die wirtschaftliche Globalisierung und die internationalen Verflechtungen haben die Welt zu einem globalen Dorf gemacht. Widerstand regt sich, lokale Initiativen im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich versuchen, ihre Identität wieder durch Rückbesinnung auf "ihre" Region zu bilden. Globalisierung und das zunehmende Verschwinden der kulturellen Differenz, das Aufweichen des Nationalstaates, der immer mehr Kompetenzen auf die europäische Ebene verlagert, das Öffnen der Grenzen und das Eindringen anderer Kulturen und Religionen verunsichert viele Menschen und führt zu einer Krise der Identität, einem Verlust an Zugehörigkeit, an "Heimat", der vertrauten Umgebung.

Das Ansteigen der Arbeitslosigkeit entfacht die Angst vor dem sozialen Abstieg. Rechte Parteien schüren diese Ängste, verstärken Vorurteil gegen das "Fremde" und hetzen gegen die EU. Auch wenn die Vielfalt Europas sich dem Wissen und den Fähigkeiten "einströmender" Menschen verdankt, wird das als bedrohlich, als Angriff auf "ihre" Identität des "alten Europas" empfunden.

Das Gedenkjahr 2014 erinnert uns ebenfalls an eine unrühmliche Vergangenheit: 100 Jahre Ausbruch Erster Weltkrieg, 75 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs - all dieses Morden und Töten wurde durch den Nationalismus ausgelöst. Auch wenn Identität immer nur eine Konstruktion sein kann, fehlt in Europa ein solches Konstrukt, in der sich die Menschen aufgehoben und zugehörig fühlen. Auch die längste Friedensperiode der Europäischen Union ist für viele Menschen kein Grund, zu Europa zu stehen. Es geht darum, Europa eine Seele zu geben, einen symbolischen Raum, wie Habermas sagt, den die Europäer für sich bewohnbar machen und als ihre Heimat ansehen. Ein Europa der Europäer, das von der Zivilgesellschaft gebildet und von unten nach oben, nicht umgekehrt, gesteuert wird.
Referenten:
Stéphane Gompertz, Botschafter der Republik Frankreich in Wien
Univ.Prof. Dr. Peter Kampits, Philosoph, Donau-Universität Krems
Dr. Jana Starek, Historikerin, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien, Universität Wien

Moderation und Programmvorstellung:
Mag. Eva Pfisterer, Journalistin, Kuratorin der Sommergespräche, Wien

Eintritt frei! Um Anmeldung unter waldviertel.akademie@wvnet.at oder 02842/537 37 wird gebeten.

Im Anschluss an die Veranstaltung wird zu einem Getränkebuffet geladen.