Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Filmreihe Russland näher betrachtet –Thema: Kirche und Staat

Wann:

Di 11. Nov 2014, 20:00

Wo: Spielboden, Rhombergs Fabrik - Färbergasse 15, Dornbirn, Dornbirn

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Homepage:

Eingetragen von: Spielboden Dornbirn

An drei Abenden ermöglicht der in Vorarlberg lebende Arte-Dokumentarist Wolfgang Mertin einen Blick hinter russische Gefängnismauern, auf das unheilige Bündnis von Kirche und Staat und auf die Folgen der extensiven Erdgasförderung für die Ureinwohner des Nordens. Wolfgang Mertin hat in vier Jahrzehnten seiner Arbeit als Korrespondent und Regisseur viel an Wissen und Erfahrung über Russland und seine Nachbarstaaten (ehem. Sowjetunion) gesammelt. Die Abende mit ihm versprechen spannend zu werden.

Der Filmemacher ist anwesend und antwortet auf Zuschauerfragen.

Thema „Kirche und Staat in Russland“
Gezeigt werden die Filme:

Ein göttlicher Zug – eine Eisenbahnkirche rollt durch Russland

Regie: Wolfgang Mertin, D 2002 (Arte), 27 min, dt. Fassung

Über 3 Stunden und bei minus 30 ° C. haben die alten Frauen von Slomino auf dem offenen Bahnsteig ausgeharrt bis endlich ihre Kirche ins Dorf rollt. Da die meisten Gotteshäuser während der Sowjetzeit zerstört wurden, rüstet der russische Staat auch spezielle Eisenbahnkirchen aus und schickt sie über Dörfer und Städte. Die russisch-orthodoxe Kirche ist auf Missionsreise im eigenen Land. Das ist auch ganz im Sinne des Staates. Denn mit dem Untergang des Kommunismus ist auch eine staatstragende Ideologie abhanden gekommen. Diese Aufgabe soll die Kirche übernehmen und dem neuen Staat politisch den Rücken stärken. Doch viele glauben der russisch – orthodoxen Kirche nicht. Zu oft hat sie sich an die Herrschenden verkauft.

Die Kinder des Vaters Nikolai – ein russischer Priester adoptiert 60 Waisenkinder

Regie: Wolfgang Mertin, D 2005 (Arte), 52 min, dt. Fassung

Nikolai Stremski und seine Ehefrau Galina haben die Kinder von der Straße geholt, aus zerrütteten Familien,aus Heimen und sogar als Neugeborene aus Müllcontainern. In Russland gibt es eine Million Kinder ohne Eltern. Sie vagabundieren auf Straßen, Bahnhöfen und in Kellern. Stremski sieht die russische Kirche in der Pflicht und Verantwortung für die Schwächsten der Gesellschaft. Doch damit ist er eine der wenigen Ausnahmen in der russischen Priesterschaft und ist deshalb im Widerstreit mit ihr. Wie ist das Leben in einer solchen Großfamilie organisiert? Reicht die Liebe der Eltern für jedes ihrer 60 Kinder?

weitere Filme in dieser Reihe:

Thema „Hinter russischen Gefängnismauern“:
Die Hölle von Moskau – Überleben im Knast
Die Insel der kalten Feuer – Russlands erstere Gefängnis für Massenmörder
Mi 29.10. 20 Uhr

Thema „Erdgasförderung im Norden Russlands und die Folgen für die Ureinwohner“:
Die Polarschule der Nomadenkinder
Die Polarbahn
Di 18.11. 20 Uhr