nach dem Novemberpogrom 1938 - Ein Projekt von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann
Sie sind die Letzten. Wie lange werden wir noch Überlebende befragen können, wie lange ihnen noch zuhören dürfen? Sie treten auf und sprechen, um zu erzählen, wie sie der Vernichtung knapp entkamen.
Sie bezeugen, wie Unzählige getötet wurden. Der Mord an Millionen liegt ihrem Leben zugrunde. Was geschah, vergessen zu machen, heißt, sie ein weiteres Mal auslöschen zu wollen. Sie bekunden, was ihnen widerfuhr. Aus Kollegen wurden Räuber. Aus Nachbarn wurden Mörder. Die Verfolgten wussten nicht, wie ihnen geschah. Die Zeit heilt nichts. Wovon sie uns berichten, bleibt eine offene Wunde. Was aber, wenn ihre Stimmen versiegen? Sie bringen ihre Erinnerungen auf die Bühne. 75 Jahre nach dem Novemberpogrom 1938 kommen sieben Zeitzeugen mit ihren Texten zu Wort. In ihrer Anwesenheit und unter ihrer Mitwirkung werden ihre Berichte von Ensemble-Mitgliedern dargeboten. Was sie niederschrieben, greifen Jüngere auf und eignen sich die Sätze an. Nicht gegen Vergangenes wenden sich die Zeitzeugen, sondern gegen das Fortwirken dessen, was einst nach Auschwitz führte. Wer die Nachrichten verfolgt, weiß: Der Genozid ist keineswegs Geschichte. Der Massenmord bleibt der Zerrspiegel unserer Zeit. Nichts anderes ist es, was die Überlebenden uns sagen, und sie bemühen sich, ihre Erfahrungen über den eigenen Tod hinaus am Leben zu erhalten. Es geht darum, ihre Botschaft aufzunehmen und die Last der Erinnerung mit ihnen zu teilen.
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WohinTippHQ 1 hour ago