Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 14. Mai 2013, 17:00–00:00

Wo: Morzinplatz, Morzinplatz, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Homepage:

Eingetragen von: skyunlimited

Eröffnung: Dienstag, 14. Mai 2013, 17.00 Uhr
Ort: Morzinplatz, 1010 Wien

Es sprechen: Lilli Hollein (KÖR Jurypräsidentin)
Miriam Kathrein (Kunsttheoretikerin und Kuratorin)
Sandra Frauenberger (Amtsführender Stadträtin für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal)

Jakob Lena Knebl ist bei der Eröffnung anwesend.
Ein Projekt von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien.

Temporäre Installation: 15. Mai bis 10. November 2013
Erreichbarkeit: U1, U4 Schwedenplatz

Der/die Künstler_in Jakob Lena Knebl inszeniert mit der Installation Schwule Sau am Morzinplatz ein temporäres Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Homosexuellen, Lesben und Transgender-Personen. Sie verwendet mit Absicht Bezeichnungen wie „schwule Sau“ und „Mannweib“, die im täglichen Sprachgebrauch als abfällig und abwertend eingesetzt werden. Der Künstler greift diese Begriffe im Sinn von Judith Butlers Theorie der Performativität des politischen Diskurses auf, die den Terminus hate speech verhandelt, macht sich und seinen Körper zur Ausstellungs- und Projektionsfläche und stellt sich in der Installation der Öffentlichkeit. In der Aneignung entzieht sie den Bezeichnungen die verletzende Schlagkraft, der sich Homosexuelle, Lesben und Transgender-Personen ausgesetzt sehen, und kommt dem Gegenüber zuvor, die Begriffe beleidigend gegen sie selbst zu verwenden.

Durch die ästhetisierte Form der Installation unter Gebrauch der Designsprache der klassischen Moderne und des Midcentury Modernism schafft es der Künstler Jakob Lena Knebl, das Publikum durch die „schöne und gute“ Form zum Hinsehen zu bringen. Die Künstlerin bezeichnet diese Vorgehensweise als „Trickery“ (Schwindel) – etwas gibt vor, etwas anderes zu sein als der eigentliche Inhalt, und erschleicht sich dadurch die Aufmerksamkeit der Betrachter_innen.

Dass ein Erschleichen dieser Betrachtung heute immer noch notwendig ist, macht dieses Mahnmal nicht nur zu einem für die Opfer des Nationalsozialismus, sondern auch zu einem für die Menschen, die in unserer Zeit nach wie vor durch Intoleranz, Hass und erklärtes Unverständnis verfolgt werden.

www.jakoblenaknebl.com