Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Fr 28. Jun 2013, 20:30–00:00
Sa 29. Jun 2013, 20:30–00:00
So 30. Jun 2013, 20:30–00:00
Mo 1. Jul 2013, 20:30–00:00
Di 2. Jul 2013, 20:30–00:00

Wo: Burg Hasegg, Hall in Tirol, Innsbruck-Land

Eingetragen von: Oeticket

 BurgSommerHall 2013: FLY GANYMED
Die berührende Suche eines kleinen Buben, der quer durch die Welt reist, um seinem Leben einen Sinn zu geben. Geschrieben von Paulus Hochgatterer
 Eine Uraufführung von „wenn es soweit ist“
 WANN? Freitag, 28. (Premiere), Samstag, Sonntag, 29. & 30. Juni Montag, Dienstag, 1. & 2. Juli 2013
WO? Burg Hasegg / 6060 Hall Bei Schlechtwetter im Salzlager
 
Der österreichische Schriftsteller und Psychiater Paulus Hochgatterer schrieb einen Text zum Bild „Entführung des Ganymed“ von Correggio und baute diesen zu einem Stück aus. Regisseurin Jacqueline Kornmüller, die 2011 mit dem begehrten Nestroypreis ausgezeichnet wurde, inszenierte die berührende Geschichte zu FLY GANYMED:
Der Hauptdarsteller ist eine Stoffpuppe in roten Kinderschuhen. Ein Bub – gerade mal 9 Jahre alt und aus Afghanistan – wird von seinem Großvater einem Schlepper übergeben, mit dessen Hilfe das rettende Ufer Europa erreicht werden soll. Die Demütigungen, die er an jeder Grenze erfährt, sind für ihn Grenzerfahrungen, die schwer an seiner Kinderseele rühren. Er wird in einem Pipeline-Rohr auf einem LKW „transportiert“ und auf seiner Reise ins Nirgendwo lernt er das Schleppersystem auf brutalste Art kennen: Manche begnügen sich mit dem Geld, andere verlangen sexuelle Dienstleistungen, andere schlagen einfach zu. Der Großvater spricht via Leinwand zum Buben, erzählt vom goldenen Westen, in dem er es besser haben sollte. Der Bub reagiert darauf aufgewühlt, traurig, mit viel Unverständnis, doch wirkt niemals leblos. Jede Beklemmung scheint dem Zuschauer vergessen, sobald der Bub zu sprechen beginnt. Geführt von Nikolaus Habjan wird der Puppe Leben eingehaucht. Mit jeder Handbewegung zaubert er dem Buben aus Stoff erschrocken-erstraunte Mimik ins Gesicht, die zu Tränen rührt.
 Die Stoffpuppe wird von großer Schauspielkunst begleitet: Peter Wolf (Nestroypreis 2011) als brutaler Fernfahrer, der den Bezug zur eigenen Seele verloren hat. Franziska Singer als mitgeschleppte Leidensgenossin. Martina Stilp als sensible Sozialarbeiterin, die mit Schicksalen dieser Größenordnung völlig überfordert zu sein scheint. Jawid Nagafi und Pjeter Logoreci spielen Grenzbeamte, die besonders authentisch agieren, weil sie wissen, wovon sie sprechen: Sie selbst wurden aus ihrer Heimat Afghanistan und Albanien vertrieben.