Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Sa 21. Jan 2012, 19:00–00:00
Di 24. Jan 2012, 19:00–00:00
Do 26. Jan 2012, 19:00–00:00
So 29. Jan 2012, 19:00–00:00
Di 31. Jan 2012, 19:00–00:00

Wo: Theater an der Wien , Linke Wienzeile 6, 06. Mariahilf, Wien

Eingetragen von: Oeticket

Iolanta, Peter Iljitsch Tschaikowskis letzte Oper, und Sergei Rachmaninows Francesca da Rimini sind zwei Liebesgeschichten, die sich nicht nur durch das gute oder schlechte Ende unterscheiden. Gänzlich anders ist jeweils auch die Bindung an die Macht Gottes: Iolanta schließt märchenhaft mit jubelndem Gotteslob, das letzte Bild von Francesca da Rimini hingegen ist das der verdammten Seelen im Inferno – und man beginnt an der göttlichen Gerechtigkeit zu zweifeln, denn hier ist Schuld für uns nicht so einfach erkennbar.Prinzessin Iolanta ist von Geburt an blind. Ihr Vater, König René, befahl, dass keiner ihr davon erzählen darf. Ein Arzt glaubt, eine Operation könne helfen, aber nur, wenn sie weiß, dass sie blind ist, und selbst zu sehen wünscht. In Iolantas Park dringen zwei Männer ein: Der für sie vorgesehene Bräutigam, Robert von Burgund, und der Ritter Vaudémont. Im Gespräch mit dem Ritter wird Iolanta klar, was Sehen bedeutet, und dass sie es nicht kann. René will Vaudémont dafür töten lassen – um ihn zu retten, willigt Iolanta in die Operation ein. Sie gelingt, Vaudémont darf leben und Iolanta heiraten.Im zweiten Höllenkreis (5. Gesang) entdecken Dante und Vergil auf ihrer Reise durch das Jenseits zwei besonders klagende Seelen: Francesca und Paolo. Francesca war die Gattin des hässlichen Kriegers Lanceotto. Um sie zur Frau zu erhalten, hatte er ihr als Brautwerber seinen schönen Bruder Paolo geschickt. Erst später erfuhr sie, wen sie geheiratet hatte. Lanceotto plagte aber die Eifersucht: Scheinbar ließ er Francesca und Paolo allein, und erwischte sie bei einem Kuss. Er tötete beide. Die Seelen der Liebenden werden vom Höllenstrudel fortgerissen.In ihren atmosphärischen Schilderungen entfalten beide Komponisten ihre ganze Brillanz, es sind Meisterwerke des Fin de siècle: Iolantas Garten ist klanglich ein Paradiesgärtlein. In dieser auskomponierten Idylle vollzieht sich quasi die Umkehrung des Sündenfalls: Iolanta kommt über die Liebe zur Erkenntnis von Licht und Dunkel. Rachmaninow hingegen entwirft mit einem außergewöhnlichen Chorsatz ein überwältigendes tosendes Inferno, und zeichnet ausgefeilte psychologische Porträts von drei in klaustrophober emotionaler Bedrängnis einander ausgelieferten Menschen.