Vortrag mit Thomas Kaiser, Musikethnologe, Zürich
Wenn der Satz irgendwo auf der Welt Gültigkeit besitzt: Das Leben der Naga war Musik. Das Dorf erwachte zu den Klängen eines wortlosen Gesangs, der von Haus zu Haus weiter getragen wurde, und schlief ein zu den Liebesliedern der unverheirateten Jungen und Mädchen, die sich nachts gegenseitig in ihren Schlafhäusern besuchten. „Wir redeten nicht so viel“ erzählen noch heute alte Naga: „wir sangen“. Freund- und Liebschaften wurden singend geschlossen, Gegner singend verspottet, Siege singend gefeiert, Verluste singend betrauert, Geschichten singend erzählt und Wissen singend tradiert – und jedes einzelne dieser Lieder repräsentiert eine Facette vom Denken, Wissen und Fühlen der Naga selbst und zeugt von ihrer eigenen Wahrheit, nicht der des Ethnographen.
Seit 2004 dokumentiert Thomas Kaiser die Liedtraditionen der Naga; seine Sammlung von inzwischen rund zweieinhalb Tausend Tonaufnahmen befindet sich im Ethnologischen Tonarchiv des Völkerkundemuseums der Universität Zürich. Anhand von Tonaufnahmen und Liedtexten wird Kaiser über die Musiktraditionen der Naga sprechen.
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WohinTippHQ 59 mins ago