Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Sa 29. Dez 2012, 18:30–00:00
So 30. Dez 2012, 18:30–00:00

Wo: Volkstheater Wien, Neustiftgasse 1, 07. Neubau, Wien

Eingetragen von: Oeticket

In den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts eroberten sie ihr Publikum im Sturm. Parodistisch, witzig, flott, rhythmisch und präzise war ihr unverwechselbarer Stil. Lieder wie „Mein kleiner grüner Kaktus" oder „Ein Freund, ein guter Freund" wurden Weltschlager. Unverschämt gut aussehend waren die Interpreten, ihre weiblichen Fans lagen ihnen zu Füßen, wenn sie „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen" anstimmten: die Comedian Harmonists.  Die unglaubliche Geschichte dieses einst berühmtesten Gesangsensembles der Welt begann im Dezember 1927, mitten in der Agonie der Wirtschaftskrise, mit einem unscheinbaren Inserat in einer Berliner Tageszeitung: „Berufssänger (nicht über 25), sehr musikalisch, schön klingende Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble" – nach dem Vorbild der amerikanischen Gruppe The Revelers. Gemeldet haben sich über 70 Männer, manche mit mehr, die meisten mit weniger Talent. Doch nur ein einziger bestand das Vorsingen: Robert Biberti. Dank dessen guter Kontakte in die Berliner Theaterszene fanden sich rasch weitere Mitstreiter. Mit ihm, Ari Leschnikoff, Roman Cycowski, Erich Collin, Harry Frommermann und dem Pianisten Erwin Bootz wurden im April 1928 die Melody Makers gegründet, die sich schon im Juni desselben Jahres in Comedian Harmonists umbenannten. Nach ersten Auftritten in Hermann Hallers Großem Schauspielhaus kam der Durchbruch – quasi über Nacht waren die bis dahin noch völlig unbekannten Männer vielgefragte Stars, ihre Konzerte stets ausverkauft, ihre Schallplattenaufnahmen Hits.  Mit der Machtübernahme der Nazis wurde jedoch plötzlich die Frage nach der „rassischen Zugehörigkeit" relevant. Und da drei der sechs Mitglieder Juden bzw. „Nichtarier" waren, wurde der Karriere der Comedian Harmonists auf dem Gipfel ihres Ruhms ein jähes Ende bereitet ...  Dieser Abend nimmt Sie mit auf eine Reise in das Berlin der späten Zwanzigerjahre und lässt noch einmal den kometenhaften Aufstieg der ersten „Boygroup" der Welt Revue passieren, Glanz und Tragik, vor allem aber den Zauber und Witz ihrer Musik, die heute immer noch begeistert und nichts von ihrer Frische eingebüßt hat.