Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 11. Okt 2011, 21:00–23:00

Wo: TOPKINO, Rahlgasse 1, 06. Mariahilf, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Erwachsene: €8,00
  • SchülerInnen, Studierende, Ö1 Club: €7,00
  • Kinder: €6,00


URBAN REALITIES II DOUBLE FEATURE

Urban Realities bringt Dokumentarfilme von Aktivisten und Aktivistinnen: Film als Forschungsmedium, als Mittel, Wissen zu verbreiten, Zustände anzukreiden, Lösungen einzufordern. Film als Motivator für Engagement und Zivilcourage.

CREATIVITY AND THE CAPITALIST CITY
The struggle for affordable space in Amsterdam
Tino Buchholz, NL, 2011, engl./deutsch OmU, 55 min

Kreativität ist schillernd, glamourös und hübsch anzusehen. Wer kann schon gegen Kreativität sein? Zeitgleich wird Kreativität sehr gezielt – meist für ökonomische Zwecke – genutzt oder eingesetzt. Dabei basiert sie auf prekärer bis hin zu harter Arbeit. Dieser Film thematisiert Kreativität als Überlebenskunst in hoch entwickelten, westlichen Städten. Er ist auf der Suche nach bezahlbarem Wohn- und Arbeitsraum in Amsterdam, d.h. Zwischennutzungen, Hausbesetzungen, Anti-Squat und einer Art institutionellen Synthese: Brutplätze in Amsterdam.

Creativity and the Capitalist City ist mehr als ein Dokumentarfilm über Amsterdam. Er beschreibt das dominante Stadtentwicklungsmantra unserer Zeit. Der Hype um die kreative Stadt ist bereits zehn Jahre alt, er ist global gültig und kurz vor seinem Höhepunkt. Seit Richard Florida's einflussreichem Buch "The Rise of the Creative Class" (2002) ist Kreativität das Zauberwort in der kapitalistischen Stadterneuerung: Der neue amerikanische Traum.

Was ist so neu an diesem Traum? Was passiert, wenn der Hype vorbei ist? Wohnen als Job oder Recht auf Stadt?

LIVERPOOL 2008 – CAPITAL OF VULTURE
Europäische Kulturhauptstadt und die Creative City
CityPicture/UK, D/UK, 2011, engl. OF, 55 Min
(Wiederholung von So, 9.10.11)

Als Ergebnis einer Forschungsarbeit am Institut für Geographie an der Humboldt Universität zu Berlin versucht die Dokumentation „Liverpool 2008 – Capital of Vulture“ jene Effekte nachzuzeichnen, die das Projekt Kulturhauptstadt Liverpool 2008 auf die lokale freie Kunstszene ausübte. Gerade diese Szene wird von Liverpools Stadtentwicklern ab den 1980er Jahren bewusst umworben, um die dem Verfall preisgegebenen Quartiere der ehemaligen Handelsmetropole mit neuem Leben zu erfüllen. Die Stadt versucht sich als Kulturmetropole zu etablieren, um mittels Kunst den Prozess des Schrumpfens aufzuhalten und die Shrinking City Liverpool als Creative City wieder auferstehen zu lassen. Während KünstlerInnen zur Ankurbelung der Regenerationsprozesse für die zerfallenden Stadtviertel also mehr als willkommen sind, scheinen das Kulturhauptstadtjahr 2008 und die damit einhergehenden Investitionen stark einschränkende Effekte auf die freie Kunstszene bewirkt zu haben.

Was leistet das Allheilmittel Creative City eigentlich für Politik und Stadtplanung, was für die KünstlerInnen und KreativarbeiterInnen? Wie ordnet sich darin die Kulturhauptstadt ein? Welche Rolle will und kann die Kunst in städtischen Regenerations-Prozessen überhaupt spielen?

In Kooperation mit dem Topkino Wien.

(Fotocredits: Mark McLaughlin)