Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 28. Jun 2011, 21:00
Mi 29. Jun 2011, 21:00
Do 30. Jun 2011, 21:00

Wo: Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 02. Leopoldstadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Normalpreis: €18,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Homepage:

Eingetragen von: hamakom

Eine Produktion von Theater Nestroyhof Hamakom
Texte von Philip Roth, Woody Allen, Isaac Bashevis Singer,
Maxim Biller, Melvin Jules Bukiet u.a.

Premiere: 28. Juni 2011, 21.00 Uhr
Spieltermine: 29. und 30. Juni 2011, jeweils 21.00 Uhr

Inszenierung: Frederic Lion
Mit: Stefan Bernhard
Juliane Gruner
Steffen Höld
Julia Jelinek
Jaschka Lämmert
Lucy McEvil
Eduard Wildner u.a.
Live-DJ: Sweet Susie
Musik: Roland Hackl
Die Produktion „Neurotic Lounge“ bildet den lustvollen Saisonabschluss des Theater Nestroyhof Hamakom: Eine Wanderung durch Räume des Theaters, die noch nie bespielt und betreten wurden; das versteckte „neurotische“ Antlitz des Theaters lüftet sein Geheimnis.

Die in der „Neurotic Lounge“ zu erlebenden Texte beschreiben einen Topos, der uns fremd und zugleich vertraut ist: amerikanische, urbane Wirklichkeiten in Slums und sozialen Ghettos oder bekannteren New Yorker Lebenswelten. Die Geschichten beschreiben innere Einsamkeiten wie furiose sinnliche Versuche aus diesen auszubrechen. Sie erzählen aber auch von der „Lust“ als Möglichkeit sich von seiner Subjektivität zu befreien und die eigene Individualität wieder zu finden.
Die Geschichten sind stilistisch genauso heterogen wie die soziale Prägung ihrer Protagonisten: Vom „Stedtlbewohner“ zum „Stadtneurotiker“, im Spannungsfeld religiöser Tradition, die behindert wie auch beflügelt. Von jüdischen Klischees wie Klischees über Juden. Von der unanständigen „Rückführung“ eines Beschneidungsritual als moderne Selbstfindung, einem chassidischen, schizophrenen Elvis Presley, von einem schamlosen freien Inzestverhältnis eines Geschwisterpaares in kleinbürgerlichen Milieus mitten in Brooklyn. Die Produktion „Neurotic Lounge“ versucht der inhaltlichen und stilistischen Heterogenität dieser Geschichten formal gerecht zu werden und überlässt es dem Zuschauer wie viel „jüdische Textur“ er darin entdecken mag.

„Sex ist, wie die Religion, eine versöhnliche Macht, die soziale Ungerechtigkeit ausgleicht,“ meint
jedenfalls Melvin Jules Bukiet, Autor der Anthologie „Neurotica. Jewish writers on sex.“ „In beiden
seiner sinnlichen und fortzeugenden Prozesse schafft der menschliche Verkehr (in beiden seiner
großartigsten Verkörperungen: nämlich Ficken und Schreiben) eine Entschädigung dieser Welt für
Verlust, Mangel und, vor allem, Sterblichkeit. Sex und Geschichtenerzählen sind die Gaben, die aus
einem Schneider einen König, aus einer Näherin eine Königin machen. Das Laken ist, wie das Blatt
des Schriftstellers, ein sauberer, weißer Thron, der allen zugänglich und, weil jedes Geschenk seinen Preis hat, auch für alle gefährlich ist.“