Textkorrespondenzen: Aufbrüche und Einbrüche, Fixierungen un

GÜNTER WELS (i.e. Günter Kaindlstorfer, Wien) liest aus MAITAGE. Erzählungen (Czernin Verlag, 2010) Buchdebut

SUSANNE RÖCKEL (München) liest aus VERGESSENE MUSEEN. Erzählungen (Die andere Bibliothek, Eichborn Verlag, 2009)

Die zwei Erzählungsbände dieses Leseabends bestechen durch ihren schnörkellosen und klaren Erzählstil, der die inneren und äußeren Verwicklungen der Protagonisten umso plastischer zum Vorschein bringt.
Im unter gelüftetem Pseudonym veröffentlichten Prosadebut des Literaturjournalisten Günter Kaindlstorfer bilden u.a. ein städtisches Freibad in den 70er-Jahren, ein Sommer an der Côte d’Azur, ein katholisches Mädcheninternat in Österreich, die letzten Kriegstage im Mai 1945 den Rahmen von Szenarien des Aufbruchs und des Unbekannten, das aus dem Gegenwärtigen hervorgehen wird. Der Spannungsbogen des Erzählten bricht in den präzise komponierten Prosastücken bisweilen jäh ab, bevor das Neue eine konkrete Gestalt angenommen hat.