Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Der Holocaust und die Geschichte der Völkermorde im 20. Jhd.

Wann:

Mo 24. Okt 2011, 18:00–20:00
Di 25. Okt 2011, 09:30–20:00

Wo: Aula am Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2, 1090 Wien, 09. Alsergrund, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: Zeitgeschichte

Der Holocaust und die Geschichte der Völkermorde im 20. Jahrhundert
Zur Bedeutung und Reichweite des Vergleichs

Kontakt, Tagungsprogramm und nähere Informationen:
Steffi Winterfeld
Institut für Zeitgeschichte
Spitalgasse 2
1090 Wien
Tel.: 01 4277 41223

Um Anmeldung wird gebeten: steffi.winterfeld@univie.ac.at

Die zeitgeschichtliche Forschung hat noch keine klare
Antwort darauf gefunden, inwiefern sich der Holocaust in
die Liste der Völkermordverbrechen im 20. Jahrhundert
einreihen lässt. War der systematische Massenmord an den
Juden eines von vielen staatlich organisierten Verbrechen
im vergangenen Säkulum? Wenn dem so war: Was bedeutet
dies für die viel diskutierte Vorstellung von der Singularität
des Holocaust? Worin lagen – unter vergleichenden
Aspekten – die Besonderheiten des Judenmords? Was
war den Zeitgenossen des Dritten Reichs beispielweise
über den Völkermord an den Armeniern und über andere
Gewaltexzesse gegen Zivilisten bekannt, die im Zusammenhang
mit dem Ersten Weltkrieg standen? Welche Rolle
spielte die Kulturpolitik für die Radikalisierung des Antisemitismus
im »Dritten Reich«? Wie sinnvoll ist es, den
Holocaust mit stalinistischen Verbrechen zu vergleichen?
Was sind die Merkmale sogenannter ethnischer Säuberungen?
Und was lässt sich zu den Anfängen der Debatte
über die Einzigartigkeit des Judenmords sagen?
Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der
Tagung, die das Institut für Zeitgeschichte der Universität
Wien und das Fritz Bauer Institut zur Geschichte und
Wirkung des Holocaust in Frankfurt am Main gemeinsam
veranstalten. Ziel ist es, die wissenschaftlichen Ansätze
und Erträge der noch relativ jungen Forschungsdisziplin
der komparativ ausgerichteten Genozidforschung zu diskutieren,
nach den Stärken, aber auch nach den Grenzen
des Vergleichs zu fragen und über den historischen Ort des
Holocaust in der Verbrechensgeschichte des 20. Jahrhunderts
nachzudenken.