Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Fr 2. Dez 2011, 19:30–00:00

Wo: Kulturzentrum Mattersburg, Wulkalände 2, Mattersburg, Burgenland

Eingetragen von: Oeticket

Joesi Prokopetz: "Übrigens! Aber das nur nebenbei"
 
Ist es eine Geschichte, die Joesi Prokopetz in seinem neuen Programm erzählt oder sind es G`schichten und G`schichterln, die einem roten Faden folgend wie Perlen auf einer Kette aufgereiht sind? Oder ist es, wie man aus dem Titel "Übrigens!“ schließen könnte, nur ein einziger großer Zwischenruf? Oder ist es der Entwurf einer dialektischen kognitiven Hermeneutik oder geht es eh nur um Sex?
Fest steht jedenfalls: Es ist das reichhaltigste Programm, das Prokopetz je hingelegt hat. Reich-haltig auch an Liedern, denn es kommen immerhin 3 neue Lieder vor, die Prokopetz selbst singt und sich auch selbst auf der Gitarre begleitet: Das Lied vom blöden Witz. Das Lied vom sinnlosen Gesicht. Und: Das Lied vom Leserbriefschreiber.
Die Dämonie des Alltags ist es, aus der Prokopetz – wie immer – schöpft und sich daher auch ganz unkompliziert sagen ließe: Das Programm ist "aus dem Leben gegriffen!“ Warum er an-fangs gar nicht weiß, ob er bis zum Schluss bleiben kann, warum er auf Äußerungen seiner Frau, zunächst immer nur: "Was?“ sagt, wie das Eheliche im fortschreitenden Alter überhaupt so ist, warum es keine Rolle spielt, wenn die Welt 14 Tage früher oder später untergeht, wie die beiden Spießgesellen von Kater Karlo (aus der Micky Maus) heißen, das alles erfährt man an diesem Abend. Aber genauso wird man erfahren, warum Verkäuferinnen in Modemärkten "un-sichtbar“ sind, wie lange fünf Minuten dauern können, dass Gott die Welt in drei Tagen hätte erschaffen sollen, weil wir dann vier Tage Wochenende hätten und noch vieles mehr.
Es geht einfach um alles: bis hin zu den letzten Fragen: "Warum bin ich hier? Wohin gehe ich?“ Und vor allem: "Wer bezahlt das alles?“ Und: "Wie ernähre ich mich ohne Unterkiefer?“
Über das österreichische Idiom, das die österreichische Seele, ja die österreichische Tragödie widerspiegelt, führt uns Prokopetz mit seinem neuen Programm, bis hin zu der tröstlichen Er-kenntnis: "Der Grund unseres Hierseins, ist noch lange nicht der Sinn unseres Daseins.“