Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

So 23. Okt 2011, 18:00–00:00

Wo: Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 02. Leopoldstadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Vollpreis: €10,00
  • ermäßigt: €7,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Homepage:

Eingetragen von: hamakom

Ein Abend über Aron Menczer : Ein Beispiel jüdischen Widerstandes

Veranstaltung mit Podiumsdiskussion:

1.) 18:00 Einführung Aron Menczer und kurze Vorstellung des Projektes „Eine Ehrentafel für Aron Menczer“

Geplante Maßnahmen:
- Ehrentafel in der Marc-Aurel-Straße 5, dem ehemaligen Sitz der Jugend-Alijah, Abschluss des Projektes im Frühjahr
- Neuauflage des Buches über Aron Menczer „Trotz allem“
- Produktion eines Dokumentarfilms über „Eine Ehrentafel für Aron Menczer“ mit Archivmaterial und Interviews von Zeitzeugen (Regie: Ruth Beckermann)
- Kooperationen mit Schulen: Es ist ein besonderes Anliegen Schüler in dieses Projekt zu involvieren. Sie sollen über ihr eigenes Engagement, ihren eigenen Sinn für Gerechtigkeit in das Bemühen um die Ehrentafel einbezogen werden und zur Auseinandersetzung mit dem Thema angeregt werden.

2.) 18:30 Lesung aus dem Protokoll der letzten Sitzung der JUAL und aus Texten über Aron Menczer
Es lesen: Vera Borek und Cornelius Obonya.

3.) Pause mit Erfrischungen

4.) 19:30 Podiumsgespräch mit anschließender Publikumsdiskussion:
Martin Vogel, Ari Rath, Blacky Schwarz, Moshe Jahoda (Zeitzeugen);
Doron Rabinovici (Schriftsteller, Historiker); Elisabeth Klamper (Zeithistorikerin);
Moderation: Ruth Beckermann.

Aron Menczer leitete die Wiener JUAL in der Marc Aurel Straße 5 ab 1939 bis zu deren Verbot im Sommer 1941. Die Jugend-Alijah (JUAL) war eine internationale zionistische Organisation, die versuchte möglichst vielen Kindern und Jugendlichen in der Zeit des Nationalsozialismus zu helfen. Wie das von der jüdischen Gemeinde betriebene Palästina-Amt, das sich im selben Gebäude befand unterstand die JUAL der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“, (1938-1941) deren Gründer und Leiter Adolf Eichmann war. Das Haus in der Marc Aurelstrasse 5 befindet sich in nächster Nähe zum Morzinplatz, wo im ehemaligen Hotel Metropol die Gestapo untergebracht war.

Aron Menczer konnte viele jüdische Kinder vor Deportationen retten bis er selbst am 24. September 1942 ins Konzentrationslager von Theresienstadt gebracht wurde. Während seiner Gefangenschaft nahm er sich weiterhin der Betreuung von Kindern und Jugendlichen an. Am 24. August 1943 kam ein Transport mit 1260 Kindern aus dem Ghetto Bialystok in Polen in Theresienstadt an. Aron Menczer meldete sich freiwillig zu deren Betreuung. Sechs Wochen später, am 7. Oktober 1943 wurden diese Kinder zusammen mit ihren Betreuern darunter Aron Menczer nach Auschwitz gebracht und dort ermordet.

Die Initiative „Aron Menczer – Trotz allem“ soll einen Beitrag zur öffentlichen Bewusstseinsbildung über die Civilcourage jüdischer Bürger während des Nationalsozialismus leisten.

Auf Anregung der Zeitzeugen Martin Vogel und Ari Rath, soll eine Ehrentafel an der Fassade der Marc-Aurel-Straße 5 zum Gedenken an Aron Menczer und eine Tafel zur Erinnerung an das Palästina-Amt angebracht werden.

Das Projekt adressiert eine breite österreichische Öffentlichkeit, richtet sich aber insbesondere an Schüler und Jugendliche. Schwerpunkt der Initiative ist die Vermittlung des Schicksals von Kindern, die zur Zeit des Nationalsozialismus im gleichen Alter waren und die Förderung des Engagements für eine zeitgeschichtlich relevante Persönlichkeit.