Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

So 10. Okt 2010, 11:00

Wo: Kunsthalle , Treitlstraße 2, 01. Innere Stadt, Wien

Mit der großen Sommerausstellung Street and Studio. Von Basquiat bis Séripop holt die Kunsthalle Wien den rauen Stil der Straße in die Ausstellungshalle und konzentriert sich auf den dynamischen künstlerischen Schaffensbereich einer durch Urbanität und Mobilität charakterisierten zeitgenössischen Künstlergeneration, deren Inspirationsquelle und Ausdrucksmedium die Großstadt ist. Historisches Gravitationszentrum und Ausgangspunkt der Ausstellung ist der US-amerikanische Maler Jean-Michel Basquiat, dessen Werke – unbewusst oder explizit – als wegweisende Referenzpunkte für die changierenden Formen der Malerei, Fotografie und Videokunst mit Bezüge zur Street Culture neu interpretiert werden.

Im Zentrum der Ausstellung steht der künstlerische – buchstäbliche wie metaphorische – Gestus einer von Straße und Urbanität inspirierten Vitalität und eines Drives, die sich in Basquiats Œuvre und seinen Kollaborationen mit Andy Warhol und Francesco Clemente genauso zeigen wie in den Arbeiten seiner Zeitgenossen Keith Haring, Sol LeWitt, Sophie Calle, Jenny Holzer, Blek le Rat, Futura und RAMM:ELL:ZEE. Innerhalb der New Yorker Sprayszene galt Basquiat aka SAMO (same old shit) schon in den späten 70er-Jahren als „King of the City“, der seine Tags mit Kronen verzierte und gleichzeitig auch im subkulturellen Musikumfeld agierte. Damals wie heute floss diese subversive Bildsprache in die Popkultur ein und inkludiert eine politische Dimension, die, wie bei Basquiat, von der Suche nach Identität handelt und bis zum Ausdruck in einem von sozialer Ungerechtigkeit geprägten Überlebens- und Klassenkampf reicht.

Der Slogan „Reclaim the Street!“ nimmt innerhalb der Ausstellung Bezug auf die zahlreichen Strategien urbaner „Widerstandsbewegungen“ und lässt sich des Weiteren als programmatischer Ansatz bei jüngeren Gegenwartspositionen wie jenen von Rita Ackermann, Kader Attia, Ari Marcopoulos, Christian Eisenberger, Séripop und deklarierten Street-Art-Künstlern wie Brad Downey, Evan Roth und Mark Jenkins wiederfinden, die das visuelle Erscheinungsbild ihres urbanen Umfelds verhandeln und durch ihre Arbeiten immer wieder Kritik an der sich global formierenden Invasion des Kommerziellen und der Überwachung des öffentlichen Raums formulieren.