Künstlergespräch mit FLATZ

FLATZ führt durch die Ausstellung des Projektes "Radikale Gesten. Performances und Demontagen":

Aktuell werden Performancedokumentationen von FLATZ gezeigt. Die unterschiedlichen Medien die dabei eingesetzt werden, wie Fotos, Zeichnungen, Videofilme und dem Relikt der Performance "Schuldig - nicht schuldig" im Jänner 2010, veranschaulichen die Bandbreite aber auch die Entwicklung der Performancestrategie und der Handlungsanweisungen die der Aktionskünstler FLATZ in seiner Performances seit den 1970ern durchlaufen hat. Thematisiert wird dabei u.a. das Sichtbarmachen von alltäglichen Handlungen, die Rolle des Publikums als BetrachterIn, VoyeurIn und TeilnehmerIn ebenso wie Raumbefragungen durch Raum-Körper Studien.

Weiters sind die Relikte der Performances im FLATZ Museum von Chantal Michel und Renée Stieger zu sehen: Chantal Michel verwendete einen bereits im FLATZ Museum vorhandenen Sockel mit Glassturz. Inspiriert von der Umgebung wählte sie Kleidung und Pose: auf einem einfüßigen Schemel sitzend bildeten die hochhackigen Schuhe ein fragiles Gleichgewicht in dem die Künstlerin mit verbundenen Augen mehrere Stunden unbewegt verharrte.
Renée Stieger enthüllte ein mit Tüchern bedecktes Wildschweinpräparat. Sie begann dieses säuberlich zu rasieren um das Tierpräparat anschließend ebenso präzise mit rosaroter Farbe zu bemalen. Der Handlungsablauf wurde teilweise von der Stimme der Protagonistin und dem Geräusch des Staubsaugers mit dem Renée Stieger die Haare einsammelte, untermalt und verstärkt.