Khemiri setzt sich in Invasion! auf spielerische und vielschichtige Weise mit dem Thema der kulturellen und sprachlichen Identität, dem Bild vom Fremden und Anderen und der Kraft von modernen Mythen auseinander. Er nutzt unterschiedlichste Stilformen und Bühnensituationen, um ein Kaleidoskop entstehen zu lassen, das den divergierenden Blickwinkeln auf das facettenreiche Thema entspricht. Ein Name steht am Anfang und im Zentrum des Stückes. Abulkasem. Das erste Mal wird der Name von der Bühne herab genannt: In einem klassischen Drama erscheint Abulkasem als Sinnbild des bedrohlichen Fremden. Doch im subversiven Sprachgebrauch der Jugendlichen "mit Migrationshintergrund", die die Bühne stürmen, gewinnt der Begriff plötzlich ganz andere Bedeutung. Während eine Gruppe von Wissenschaftlern von der Bedrohlichkeit des Abulkasem überzeugt ist und ihn durch ihre Beschreibung und Beobachtung einzukreisen versucht, wandert der Name fast zufällig durch verschiedene Milieus und Lebensgeschichten. Immer dient er der Selbstbehauptung, wandelt sich durch denjenigen, der ihn gerade im Munde führt und verwandelt umgekehrt seinen Sprecher. Am Ende hat der Name im wahrsten Sinne des Wortes die Runde gemacht, er dient einem illegalen Einwanderer als Identität und gelangt auf anrührende und überraschende Weise zurück zu seinem Autor.
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WohinTippHQ 29 mins ago