BASTIEN & BASTIENNE

1768, am Lande: Das Hirtenmädchen Bastienne ist traurig. Ihr geliebter Bastien hat sie verlassen, angeblich wegen einer reichen Dame aus der Stadt. Sie klagt dem weisen Zauberer Colas ihren Schmerz. Dieser rät ihr, die Eifersucht des Geliebten zu wecken. Auch Bastien sucht den Rat des Zauberers, denn eigentlich will er zu seiner Bastienne zurückkehren. (...) Das neu verliebte Paar bedankt sich bei Colas für seine Zauberkünstte - und wenn sie nicht gestorben sind...

2010, in Wien: Bastien ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen: neue Verlockungen, Langeweile? Selbstverwirklichung, Karriere? Noch immer erzeugt Verlassenwerden tiefe Trauer und auch heute gibt's gute Lebensratschläge für Bastienne: "Entwickle dein Potenzial, mach mehr aus dir - und die Männer eifersüchtig! - Mann weiß plötzlich nicht ganz genau, was Mann wirklich will und Zaubermacht vermag auch nicht mehr, was sie damals vermochte.

Nicht nur die Protagonisten sind zeitlos jung geblieben, auch die Thematik. Einzig der naive Blick ist uns in den Jahren abhanden gekommen, ans süße happily ever after können wir nicht mehr so recht glauben.