Šuma blista - Der Wald leuchtet

Eine Bar an der Landstraße mitten im Wald. Es ist schon dunkel. Der Besitzer schaut vor seiner Abreise ins Ausland noch mal schnell vorbei, um die Einnahmen abzuholen. Die Sängerin Maca, einst schön und begabt, hat keine Kraft mehr zu singen. Der Barmann, genannt der Trainer, ist rund um die Uhr betrunken und ein Schläger. Man spricht kaum miteinander und wenn, dann nur, um sich zu verletzen. Jeder bleibt für sich mit seinen Träumen. Draußen an der Straße versammelt sich eine Busladung abenteuerlustiger Mädchen um ein Feuer. Ihre Zukunft ist die Prostitution - nicht das schöne Leben weit weg.

Šuma blista - Der Wald leuchtet ist der Titel eines beliebten serbischen Kinderliedes, mit dem das Stück beginnt. Die Autorin Milena Markovic erschafft nicht die im Lied beschriebene heile Welt, sondern eine beklemmende Atmosphäre, Metapher für die Perspektivlosigkeit der gegenwärtigen serbischen Gesellschaft. Die Inszenierung des Slowenen Tomi Janežic treibt diese Trostlosigkeit noch weiter und lässt die Handlung fast stillstehen, in einem beinahe leeren Bühnenraum und im Halbdunkel. Seine Protagonisten spielen für sich, manchmal sind sie kaum hörbar; deshalb wird der Stücktext konsequenterweise auch für das Publikum in Belgrad projiziert.