Lesung mit Hanno Loewy

Solls der Chanukkabaum heißen. Chanukka, Weihnachten, Weihnukka

"Meinetwegen solls der Chanukkabaum heißen“, notierte Theodor Herzl am 24. Dezember 1895 – und entzündete für seine Kinder die Kerzen am Weihnachtsbaum: aus Chanukka wurde „Weihnukka“, aus dem Makkabäer-Mythos die Geschichte einer bürgerlichen Bekehrung. Aber nicht zum Christentum, sondern zu einem selbstbewussten Leben zwischen den Kulturen.

Hanno Loewy lässt jüdische Autoren von der Berührung zweier Feste erzählen: vom 19. Jahrhundert bis heute. Geschichten vom Leuchten in Kinderaugen und verwunderten Blicken, vom Feiern zu Hause und vom Fest der „andern“, von Engeln, Lichterglanz und Weihnachtsmärkten, von Geschenken, Erwartungen und Illusionen. Geschichten vom Dazugehörenwollen – und Fremdsein.

Das von Hanno Loewy herausgegebene Buch ‚Solls der Chanukkabaum heißen’ Chanukka, Weihnachten, Weihnukka, ist erschienen im Berliner Verlag Das Arsenal.

Hanno Loewy, geboren 1961 in Frankfurt am Main, Literatur- und Filmwissenschaftler, Publizist und Ausstellungsmacher, ist seit 2004 Direktor des Jüdischen Museums Hohenems.