Chilenische Politik mit Vorarlberger Wurzeln

Die Politdynastie Frei und deren Stammvater, der Feldkircher Eduard Frei
Vortrag von Georg Sutterlütty
Der Feldkircher Eduard Frei ist vor gut 100 Jahren nach Chile ausgewandert. Für den Andenstaat sollte dies von folgenreicher Bedeutung sein. Er heiratete eine Einheimische und gründete eine Familie, wobei der erstgeborene Sohn, Eduardo Frei Montalva (geb. 1911), eine steile politische Karriere begann, die ihn bis zur Präsidentschaft des Landes führen wird (1964 bis 1970).
Frei gilt als eine der schillerndsten politischen Figuren Chiles im 20. Jahrhundert und zudem neben dem Venezolaner Gabriel Valdés als wichtigster Exponent der christdemokratischen Gesinnung in Lateinamerika. In seinem Schatten sollen dort seine Nachkommen zu einer mächtigen politischen Familie heranwachsen. Der gleichnamige Sohn Eduardo Frei Ruiz-Tagle wurde nach der Pinochet-Diktatur zum Staatschef gewählt (1994 bis 2000) und kandidierte 2009 erneut dafür (allerdings dieses Mal erfolglos).
Der Vortrag wird vor allem den Spuren des Chile-Wanderers und seiner Familie in Vorarlberg nachgehen. Es soll aber auch der Werdegang der Familie Frei in Chile, insbesondere die Grundzüge der politischen Aktivitäten des Frei-Clans, kurz skizziert werden.
Georg Sutterlütty ist freier Autor und hat an der Universität Wien eine Dissertation über Eduardo Frei Montalva geschrieben. Sie ist kürzlich approbiert worden.