Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mo 13. Dez 2010, 20:00

Wo: Arena Wien, Baumgasse 80, 03. Landstraße, Wien

Ihr Name muss – neben den anderen Säulenheiligen The Obsessed, Trouble und Pentagram fallen, wenn es um die Gründerväter des Genres Doom Metal geht: Saint Vitus aus Kalifornien. 1979 riefen die vier Black Sabbath und Black Flag-Fans Scott Reagers (Gesang), Dave Chandler (Gitarre), Mark Adams (Bass) und Armando Acosta (Schlagzeug) die Band Tyrant ins Leben, welche jedoch rasch in Saint Vitus – nach dem Sabbath-Song St. Vitus' Dance – umbenannt wurde. 1984 überzeugte Henry Rollins seinen Bandkollgen Greg Ginn, die betont schleppend und laut spielende, und gar nicht trendige Band für sein Label SST unter Vertrag zu nehmen. Von dem Zeitpunkt an agierte die Band als Vorreiter des Doom-Genres. 1986 musste Sänger Reagers wegen gesundheitlichen Problemen die Band verlassen, Ersatz kam in Form des ehemaligen Frontmannes der Marylander Doom-Legende The Obsessed Scott "Wino" Weinrich. Mit Wino nahmen Saint Vitus drei weitere Studioalben auf.

Man kann The Graviators vorwerfen so rein gar nichts Neues auf den Tisch zu bringen. Die Schweden bestreiten diesen Umstand gar nicht erst. Seit Chuck Berry gabs im Rock ´n Roll eh nix Neues mehr.
Für Alle die mit der richtigen Dosis Black Sabbath und Pentagram infiziert wurden, gibt es hier Anlass zum Jubeln: Riff-Worshiping, eine Brise Melodie und ja nicht zu viel Neues...

Es sollen hier bewusst keine musikalischen Vorbilder zitiert werden, denn nach so langer Zeit haben Reflector ihren Stil so weit verfeinert und gefestigt, dass man sie selbst als Einfluss zitieren kann. Für Unkundige sei hier nur kurz angerissen, dass die Band auf den Pfaden des von Fans heute noch fast religiös vereehrten Sludge - Genres wandelt, obwohl Reflector natürlich wie immer gerne für Irritationen und Überraschungseffekte gut sind: da werden Riffs geduldig, fast mantra-artig wiederholt, aufgebaut, nur um dann statt dem erwarteten Befreiungsschlag in plötzliche Stille zu münden oder in den nächsten Song abzubiegen. Reflector verstehen es sehr geschickt, Klischees und Langeweile zu umspielen; und wenn man es am wenigsten erwartet, tauchen dann meditativ-akustische Klänge oder auch mal rauhe, gebellte Vocals auf, die für kurze Momente um die Herrschaft mit der explosiven Gitarren/Drum-Einheit kämpfen, bevor der Hörer bereits zum nächsten Sounderlebnis gerissen wird. Und zum nächsten. Und zum nächsten.