Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 13. Apr 2010, 19:00–21:00

Wo: Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Straße 5, Hohenems

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: MarokkanischeVerein

Ein Weltbürger gegen Autoritarismus, für menschliche Solidarität und Spiritualität

13., 14. u. 15. April 2010
In Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Verein in deutschsprachigen Ländern, Tierra Madura/Casa Latina, Radio Proton, Jüdisches Museum, Bildungshaus Batschuns, Internationale Erich-Fromm Gesellschaft.

Es gibt keinen anderen europäischen Denker, der weltweit und quasi in allen Kulturkreisen der verschiedenen Nationen, eine so große Resonanz hat wie Erich Fromm. Seine Werke sind in mehr als 10 Sprachen übersetzt und von Millionen von Menschen gelesen und studiert worden. Fromm, ist im Jahre 1900 in Frankfurt geboren, stammte aus einer jüdischen konservativen Familie, wollte zuerst Rabbiner werden und ist schlussendlich ein berühmter Wissenschaftler geworden, der die menschliche Psyche erforscht hat und sie in verschiedenen Veröffentlichungen beschrieben hat.

Seine Genialität liegt nicht nur darin, dass er sein Wissen in einer „einfachen“ Sprache vermittelte, sondern auch darin, dass er authentisch und menschlich gelebt hat. Er hat versucht, den Charakter von Hitler zu „analysieren“ und lehnte den Totalitarismus entschieden ab.

Sein Engagement für den Süden und sein Einsatz für eine humane und gerechte Aufteilung des Reichtums unserer Mutternatur, seine Überzeugung von der Möglichkeit des Friedens zwischen den Völkern hat er nicht nur theoretisch „gepredigt“ sondern auch in der Realität gelebt. Von 1950 bis 1974 lebte er in Mexiko und schrieb viele seiner wichtigsten Werke, wie „Wege aus einer kranken Gesellschaft“, „Die Kunst des Liebes“, „Die Revolution der Hoffnung. Für eine humanisierte Technik“, usw. Die Resonanz in der arabischen Welt, durch die Übersetzung seiner Werke ins Arabische und seine intensive Webpräsenz (über 9000 Ergebnisse auf Arabisch nach Google), sind ein weiterer Beweis für die Tiefe seines Dialogverständnisses.

Erich Fromm, im Gegensatz zu vielen „aufgeklärten“ Denkern, hat nicht nur die Wichtigkeit der Religiosität wissenschaftlich betont, sondern ihre Notwendigkeit für den Menschen. Die Spiritualität ist eine menschliche Dimension, die man in allen Kulturen vorfindet. Sie auf eine einzige Religion zu reduzieren wäre für die ganze Menschlichkeit fatal.

Die Fromm Tage in Vorarlberg, mit den oben erwähnten Aspekten seiner Überlegungen, sollen unseren Alltag reflektieren, da mehr als 130 Nationen in dieser Region leben. Seine Gedanken haben über die Jahre nichts an Bedeutung verloren, sondern gewinnen Tag für Tag an Wichtigkeit. Diese Veranstaltung wird von Rainer Funk begleitet. Funk war der letzte Assistent von Fromm und ist der Vorsitzende der Internationalen-Erich-Fromm-Gesellschaft, Verwalter seines Nachlasses und seines Archivs in Tübingen.

13. 4. 2010, um 19 Uhr, im jüdischen Museum in Hohenems
Ein offenes Gespräch zu seinen Gedanken über Autorität und Familie mit Rainer Funk. Moderiert von Hanno Loewy und Hamid Lechhab. Anschließend marokkanisch- jüdisches Büffet.

14. 4. 2010, um 19 Uhr, in der Casa Latina in Götzis
Erich Fromm und der Süden, am Beispiel seines Lebens und seiner Studien in Mexiko aber auch an seinem Engagement für die Schwachen dieser Welt. Offenes Gespräch mit Rainer Funk. Moderiert von Tierra Madura. Anschließend Lesung aus Werken von Fromm auf Spanisch und Deutsch.

15.4. 2010, um 19 Uhr, im Bildungshaus Batschuns
Vortrag von Rainer Funk: Religion und Spiritualität bei Erich Fromm. Was kann man von seinen Gedanken lernen, um das soziale Leben in unserer Region ohne große religiöse Konflikte zu gestalten? Anschließend Diskussion.