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Antonio Caldara: Missa dolorosa

Wann:

So 12. Mär 2023, 09:15–10:30
So 2. Apr 2023, 09:15–10:30

Wo: Hofburgkapelle, Schweizerhof, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Kategorie 1: €43,00
  • Kategorie 2: €33,00
  • Kategorie 3 (eingeschränkte Sicht): €18,00
  • Kategorie 4 (Hörplatz): €12,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Eingetragen von: Wiener_Hofmusikkapelle

Jeden Sonntag von Mitte September bis Ende Juni findet um 9:15 Uhr in der Hofburgkapelle ein Gottesdienst statt. Fortgesetzt wird damit eine über 500-jährige Tradition, die in der Zeit der Habsburger-Herrscher ihren Ausgang genommen hat. Einzigartig ist bis heute die musikalische Gestaltung dieser heiligen Messen. Denn das Ensemble der Wiener Hofmusikkapelle besteht aus den Wiener Sängerknaben, Mitgliedern des Herrenchors der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker und musiziert auf der obersten Empore der Hofburgkapelle.

Information zum Werk:
Rund 20 Jahre lang, von 1716 bis zu seinem Tod 1736, war der in Venedig geborene, in Mantua, Barcelona und Rom erfolgreiche Cellist und Komponist Antonio Caldara als Vizekapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle am Hof von Kaiser Karl VI. in Wien tätig. Caldara galt als Meister des Kontrapunkts und des stilo antico, sein „Chef“, Hofkapellmeister Johann Joseph Fux, schätzte ihn wegen seiner hervorragenden musikalischen Fähigkeiten und seiner hohen Leistungskapazität, immerhin schuf Caldara über 3400 Werke, darunter mehr als 80 Opern, 43 Oratorien und ca. 150 Messen.
Die Missa dolorosa ist ein Spätwerk des Komponisten aus dem Jahr 1735, in dem sich der Komponist auch als ausgezeichneter Melodiker mit Ausdrucksstärke und Beschwingtheit ausweist. Das ausgedehnte Werk weist auf die Verwendung für höhere Kirchenfeste hin; der Titelzusatz „dolorosa“ wurde von Caldara erst später hinzugefügt und könnte sich auf den durchgängigen elegischen Charakter der Musik beziehen. Die Ordinariumssätze sind in einzelne Abschnitte unterteilt, die sich in Ton- und Taktart, Satzweise und Besetzung voneinander unterscheiden. Während Kyrie und Gloria sorgfältig und breit ausgeführt sind, scheinen die übrigen Sätze schneller, verkürzt gesetzt zu sein, was dem Komponisten in der Musikforschung als „Verflachung“ in seinen größeren Werken ausgelegt wurde. Die Messe ist mit vier Solisten, vierstimmigem Chor, Streichern und Orgel besetzt. Zusätzlich können ein Solofagott und zwei Posaunen eingesetzt werden.
Walter Dobner