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Maruša Sagadin im JesuitenFoyer

Wann:

Fr 27. Jan 2023, 15:00–18:00
Sa 28. Jan 2023, 11:00–13:00
Do 2. Feb 2023, 15:00–18:00
Fr 3. Feb 2023, 15:00–18:00
Sa 4. Feb 2023, 11:00–13:00

Wo: Jesuiten Foyer, Bäckerstraße 18, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: ChristinaWerner

Vom 10. Dezember 2022 bis 04. Februar 2023 zeigt die Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2022 Maruša Sagadin ausgewählte Arbeiten im JesuitenFoyer in der Bäckerstraße 18, 1010 Wien. Die Eröffnung findet am Freitag, den 09. Dezember 2022 um 18 Uhr statt.

„Mit meiner Strategie breche ich Größenverhältnisse. Meine Arbeiten vermitteln oft etwas Angewandtes, obwohl sie zum tatsächlichen Gebrauch zu schwer und auch zu groß sind. Sie sind untragbar und unerträglich. Bei meiner Farbwahl wähle ich Kombinationen, die leicht am normativen ‚guten‘ Geschmack vorbeigehen. Meine Intention liegt im Ausbruch aus der sogenannten ‚Gemütlichkeit‘, wobei ich das auch als eine Kampfansage verstehe, die für einen erfolgreichen Bruch notwendig ist.“ Maruša Sagadin

In ihren Werken verbindet Maruša Sagadin Architektur, Bildhauerei und Performance. Im Mittelpunkt ihrer ästhetischen Auseinandersetzung steht die Übertragung von architektonischen Notionen in dreidimensionale Bildwerke. Oft kommentiert sie soziale und politische Brennpunkte im Hinblick auf die Art des Bauens, des Standorts, der Gestaltung, den Nutzer:innen und Auftraggeber:innen. Maruša Sagadin durchleuchtet geschlechtliche, sprachliche und kulturelle Konnotationen und bricht mit den tradierten Normen und Strukturen der Architektur.

Bei der Gestaltung ihrer Werke bedient sie sich verschiedener Verfahrenstechniken wie der Vergrößerung, Übertreibung, Verfremdung oder Zweckentfremdung von Alltagsobjekten unter Anwendung von ungewöhnlichen Farbkombinationen. Hauptmaterial ist günstiges Fichtenholz, aber auch klassische Baumaterialen wie Beton oder Styropor finden Verwendung. Ein weiteres Gestaltungselement ist die Übermalung. Oft verändert sie die Erscheinungsform von Werkstoffen durch das Auftragen von dicken Farbschichten, um das darunter liegende Material zum Verschwinden bringen. Auf diese Weise erhalten ihre Werke diesen typischen Cartoon Charakter.

Ihre Arbeiten reflektieren ästhetische Praxen wie die des ungarisch-britischen Architekt Ernő Goldfinger (1902–1987), der sich zu klaren Formen, die sehr oft rational ausgerichtet waren, bekannte und der erst kürzlich verstorbene spanisch-italienische Architekt Ricardo Bofill (1939–2022), der seinen neuen Formen des Zusammenlebens und der Konstruktion poetische Räumen, surrealistischer Strukturen und dramatischer Blicke die Architektur des 20. Jahrhunderts entscheidend mitbestimmt hat.

Maruša Sagadins Interventionen, Installationen, Skulpturen und Objekte funktionieren sowohl im Innen- als auch im Außenraum. Oft werden die von der Pop- und Subkultur durchtränkten Gesten um den performativen Akt erweitert und laden die Rezipient:innen ein, aktiv an der Kunst teilzunehmen.

Bildsujet/Ausschnitt: Maruša Sagadin, Treppe–Bühne–Tribüne. Der liegende Abdruck, 2019, Foto: Cäcilia Brown, im Auftrag von KÖR Niederösterreich, 2019, © Bildrecht, Wien, 2022