Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Fr 24. Jan 2020, 19:00

Wo: Arena Wien, Baumgasse 80, 03. Landstraße, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Franz Fuexe, 2012 gegründet, sind eine Punk-Band, die mit einem musikalischen Brecheisen und provokanten Texten im Mostviertler Dialekt Szenegrenzen einreißt. Wurde jedes bisherige Album der Band als ihr Opus Magnum gefeiert, so wird schon jetzt das im Mai auf dem Label Honigdachs erschienene " >Musik" als Opus Maximum bezeichnet. Auf „>Musik“ wird kein Ton zu viel gespielt und nicht lange um den heißen Brei geredet. Es ergibt sich eine Symbiose aus Aggression, Witz und Überheblichkeit in einer noch nie da gewesenen Intensität. Gibt man sich textlich zwar grantig und politisch frustriert, bleibt man aber zu jeder Zeit handlungsfähig. Manch eine*r würde die Texte im Dialekt eine Besonderheit nennen, doch ist es für die Fuexe eine Selbstverständlichkeit so ins Mikrophon zu schreien wie auch schon ihre Mütter mit ihnen selbst geschrien haben. Tradition sozusagen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Hip Hop-Label Honigdachs und den beiden Rappern DRK und FOZ schaffen es Franz Fuexe die Grenze zwischen den Szenen aufzuweichen. Nannte man die ersten Releases noch Hardcore Punk, Punk Rock oder Crossover Punk, werden all diese Bezeichnungen der Vielschichtigkeit von „>Musik“ nicht gerecht, spannt die Band auf diesem Album doch die Brücke von besagtem Punk über zeitgenössischen Rap bis hin zu Pop und Schlager. Ziel dieser Albumproduktion war nicht weniger als der österreichischen Musikszene Demut zu lehren. Gelungen ist das nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Bilderbuch-Produzent Zebo Adam, der die Aufnahmen von Anfang bis zum Ende begleitet hat. „>Musik“ stellt als drittes Release der Band die bislang letzte Entwicklungsstufe in einem musikalischen Reifungsprozess dar, welcher sich in den Titeln des Albums widerspiegelt. Ziel war es von Beginn an Franz Fuexe auf den Kern seiner selbst zu reduzieren, weiter zu destillieren und das Ergebnis, die Essenz auf Platte zu verewigen. Live wird mit dem Publikum genauso schonungslos umgegangen wie mit sich selbst. Genau wie bei der Musik vermischen sich auch im Publikum die Szenen, so dass im Fuexe-Pit der Sandler auf den Universitätsprofessor trifft.Ihren Namen entlehnen BumBum Kunst (Stimme/Raps), Grurl (Gitarre), Kapitano Chaotico (Gitarre, Backing Vocals), Jürxn Bazoka (Bass) und Pezzy Bonecrusher (Drums) jenem römischen Kaiser, dessen Namen sich vom „Soldatenstiefelchen“ ableitet und der Ende der 1970er die Inspiration für einen monströsen Film lieferte, finanziert von einem Menschen, der sein Geld mit gelackten Fotos stilisierter nackter Frauen verdiente. Monströs ist an den Linzern Kaligula, die im Spätsommer/Herbst 2017 ihr zweites Album veröffentlichten, nichts, höchstens der wunderbare Druck, den ihre Musik entwickelt und der rundum geile Sound, den sie im Studio erarbeitet haben. Stilisieren und sich in Szene setzen, das macht Kaligula offensichtlich Spaß, im Sinne einer Musikkultur, der „bad“ immer schon „good“ war. Die aus schnell und wach schlagenden Herzen keine Mördergruben macht, sondern sie lieber ganz gerade aus sprechen und klingen lässt. Gelackt ist da eben nichts. Nackt, direkt und unverstellt kommen die gekonnt im Dialekt eingefangenen Emotionen und Bilder aus dem Alltag in den 11 Songs wie „Wochnend“, „Oiss is nix“ oder „Dei Band is Oasch“ daher. Ganz im (unruhigen und widerständigen) Geist der ehemaligen Stahlstadt Linz als Hardcore- und HipHop-Hausen stets unprätentiös und auf den Punkt as fuck. Kaligula schreiben und sprechen ihren Bandnamen mit scharfem „K“. Wobei wir Kaligula „In Flagranti“ erwischen dürfen ist schnell erklärt und dabei unwiderstehlich. So wie einen der Satz „di wixa von der Bank soi da Teifi hoin, i glaub es hod ma wer wos gstoin …“ („Mehr Göd“) ganz unmittelbar mitnimmt und wie nebenbei das profundeste Statement zur Dauerkrise liefert (zu dem die sonstige hiesige Popkultur vor lauter Befindlichkeits-Nabelschau nicht fähig scheint), geht diese Musik einfach voll rein. Kaligula rehabilitieren nachhaltig das auf die schiefe Bahn geratene Projekt harte Musik wie Metal oder Hardcore mit HipHop zu verbinden, weil sie dabei die Klischees komplett ausblenden und einen fast schon unheimlichen Sinn für Popappeal und Catchyness entwickeln. Der lockere Fluss und Witz, den BumBum Kunst seinen Dialekttexten mit auf den Weg gibt, tut ein Übriges. Schon möchte beim enthemmten Headbangen ein Wort wie „Poesie“ in den Mund genommen werden, wenn es in „Sei wie du“ heißt: „Du bist oft laut und du host kane manieren/Dafia host a herz aus goid und des woin ma gspian“.Powerduo straight outta the Almtaler-Einfamilienhaus-Ghettos. Der Begriff Drum&Bass bekommt durch Heckspoiler beiden eine neue Definition – schnelle, rockig, punkige Nummern mit ordentlich Schub. Eine Portion Schmäh kommt hinzu und fertig: Streetrock-Mukke zum Autofahren. Mit mittlerweilen 3 Cracktickertape EPs, einer 7" Split mit LeslieActThriller und 2 Samplerbeiträgen auf Tape und Vinyl einfach schon Underground - Kult. Egal ob harter Punk, Kopfnicker- Stoner, D-Beat Trash oder Hip Hop Action - Heckspoiler is Ois oder Nix - passt nirgends und doch übaroi!
Mittlerweile werken die beiden am Debutalbum, welches im Frühjahr 2020 erscheint. Insider munkeln, es gibt am Album ein Feature mit Störfaktor Mayr...das werden wir wohl in der Arena erfahren.