Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

So 11. Feb 2018, 20:30

Wo: Porgy & Bess, Riemergasse 11, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

„Ouro Negro“ verzaubert durch den melancholischen, speziellen Zusammenklang von Tenorsaxophon und Stimme, unterstützt durch Percussions. Transparenter Klang erzeugt einen eigenen Sound durch die bewusst reduzierte, ungewöhnliche Instrumentierung: leicht, luftig, locker. „Ouro Negro“ bedeutet „schwarzes Gold“ und bezieht sich auf den wertvollen Schatz der Musik, die wir großteils der schwarzen Bevölkerung Nord- und Südamerikas verdanken – im Hintergrund spürbar das Leid von Sklaverei und Diskriminierung.

Der Allrounder Yta Moreno aus Rio (hier Gesang und Gitarre) und der Wiener Saxophonist Christian Gonsior musizieren seit Mitte der 1990er Jahre miteinander und teilen die Begeisterung für die unendlich reiche afro-brasilianische Musikwelt. Gonsiors Saxophon mit starker Affinität zu afro-amerikanischer Musik trifft auf den Gesang und die Gitarre des Brasilianers Yta Moreno, der auf eine bereits 45-jährige Karriere mit reger Konzerttätigkeit im In- und Ausland zurückschauen kann. In seiner Heimat wurde er mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und teilte sich die Bühne mit brasilianischen Stars wie Luiz Melodia, Nara Leão und Jair Rodrigues. Seit 1990 ist Yta Moreno in Wien künstlerisch tätig und arbeitete unter anderem mit Jazzgrößen wie Karl Ratzer (CD „Meus Passos“) und den besten afrikanischen Gruppen im Land zusammen. Christian Gonsior stammt aus Saalfelden und ist ein alter Hase in der österreichichen Jazzwelt. Er spielt in zahlreichen Formationen, immer den Fokus auf Eigenständigkeit und Improvisation – schließlich ist er auch aus Formationen wie Takon Orchester und Klangkombinat Kalksburg als unkonventioneller Musiker und Komponist bekannt. Zuletzt produzierte er die internationale Latinjazz-CD „Trato Común“, gemeinsam mit dem US-amerikanischen Perkussionisten Leopoldo F. Fleming. Im Trio mit Moreno und Perkussionist und Drummer Fred Mascavo, der ebenfalls aus Rio de Janeiro stammt und mit typisch afro-brasilianischen Rhythmen wie Baião, Partido Alto, Frevo oder Maracatu unterstützt, zeigt er sich von seiner sanftmütigen und melodiösen Seite.

Sie tauchen ein in die Faszination der Rhythmen und Klänge, kreieren daraus Neues und nehmen den Zuhörer auf eine exotische, magische Reise mit. So präsentieren sie neben bekannten, altmodischen Bossas und Sambas vor allem Eigenkompositionen, geprägt von der musikalischen Buntheit Brasiliens und vom nordamerikanischen Jazz. Moreno komponiert funkige Stücke, aber auch Choros, inspiriert durch Naturerlebnisse wie etwa Vogelgesang, und er integriert selbstredend die schwermütige Stimmung von verlorenen Lieben, die Melancholie und das brasilianische Lebensgefühl der Saudade. Retro!