Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mi 16. Mai 2018, 19:00

Wo: Arena Wien, Baumgasse 80, 03. Landstraße, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Vor dem Konzert wird Rebeca Lane eine Lecture geben und sie stellt sich gerne den Fragen des Publikums (auf Englisch oder Spanisch). Moderation: Rainer KrispelRebeca Lane ist „poet, rapper, sociologist, activist and Hip Hop educator“, heißt es im Pressebuch der Künstlerin, und tatsächlich ist die 33jährige ein veritables Multitalent. Sie erlebte als Kind das Ende des Bürgerkriegs und dessen Nachwehen in Guatemala und arbeitete schon als junge Frau in Initiativen mit, die die Gräuel der Militärdiktatur aufdeckten. Im Zuge ihrer Politisierung fand sie heraus, daß Frauen im politischen und kulturellen System ihres Heimatlandes kaum Führungsrollen einnahmen, und Rebeca Lane wurde Feministin. Insbesondere wurde sie kulturelle Aktivistin, verschiedene Formen von Kultur, besonders Theater, Literatur und Musik, wurden ihre Anliegen.Als Lyrikerin und Rapperin beschäftigt sie sich in ihren Texten mit ihrer Rolle als Frau, mit dem in Mittelamerika sehr starken Machismo, nicht zuletzt aber auch mit Kolonialismus (etwa 60% der Bevölkerung Guatemalas sind Indigene, meist Mayas) und Militarismus. Ihre Arbeit als Hip-Hop- Lehrerin in ärmeren Stadtvierteln von Guatemala City – um jungen Frauen in der durchaus sexistischen Hip-Hop-Kultur gleiche Möglichkeiten zu geben – ist ihr ebenso wichtig wie die als studierte Soziologin – es wird nicht viele Rapperinnen weltweit geben, die auf ihrer Homepage noch vor der Kategorie „Poetry“ ein Kapitel mit „Academic Writings“ führen...Bekannt wurde Rebeca Lane mit ihrer „Cumbia de la Memoria“, einem Song, der die Verbrechen des Bürgerkriegs und den Völkermord der Militärs an der indigenen Ethnie der Maya-Ixil anprangert.„Dieses Stück hat viel mit meiner persönlichen Geschichte zu tun, denn meine Tante wurde von den Militärs verschleppt; sie ist nie wieder aufgetaucht“, sagt Rebeca Lane zu diesem Song.
Rebeca Lane ist Teil der Hip-Hop Posse „Ùltima Dosis“.
Zuletzt war Rebeca Lane als Teil der von ihr mitgegründeten „Somos Guerreras“-Vereinigung („Wir sind Kriegerinnen“) auf Tour, einer Gruppe von mittelamerikanischen Rapperinnen, die in Mittelamerika und Mexiko zwei Monate unterwegs waren, eine Tour, die weltweit Schlagzeilen gemacht hat.Im August 2016 ist das jüngste Solo-Album von Rebeca Lane erschienen, ihr drittes (und das erste, das auch weltweit erscheint, zunächst einmal, wie bei Hip-Hop-Künstler*innen üblich, digital, auch bei Spotify oder iTunes). Auf ihrer ersten „richtigen“ Europatour Anfang 2017 begeisterte sie das Publikum mit neuem und „altem“ Material, aber auch mit ihren kleinen Lectures, auf denen sie bei Bedarf über die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation in Guatemala informierte, mit besonderem Augenmerk auf die Situation der Frauen und auf die heimische Musikszene.Im Frühjahr 2018 wird Rebeca Lane mit einem neuen Album wieder auf Europatournee gehen.Pressestimmen:„Die Klagen der Kriegerinnen. ‚Con la mano pa' arriba‘, rufen Dutzend Frauen vor der Bühne am Bazar del Monu in Ciudad Juárez – und strecken einen Arm in die Höhe. Die meisten singen den Text von ‚Estilo Natural‘ mit und verfolgen jede Bewegung der Frau auf der Bühne. Rebeca Lane heißt die 31- Jährige aus Guatemala, die mit melodischem Rap, intelligenten Texten und kräftiger Stimme für die Rechte der Frauen in Mittelamerika eintritt.
‚Das ist überfällig‘, erklärt die Soziologin, die Gedichte schreibt und vertont. ‚Ich bin über Forschungsprojekte zu Straßenkunst und Hip-Hop gekommen und habe dann selbst zum Mikrofon gegriffen‘, erzählt sie. Mit zwei Alben und ein paar Singles hat sie auf sich aufmerksam gemacht. ‚Estilo Natural‘ stammt vom zweiten, ‚Poesía Venenosa‘, welches noch melodischer geraten ist als das Debüt ‚Canto‘. (...)
Die Frauenmorde von Ciudad Juárez unterstreichen das genauso wie die erschütternden Statistiken über Vergewaltigungen und häusliche Gewalt in Guatemala, El Salvador oder Honduras. Das hat Rebeca Lane zu Songs wie ‚Mujer Lunar‘ inspiriert.“ - Neue Zürcher Zeitung„How Latin-American women are changing hip-hop.
Guatemala City rapper Rebeca Lane has a similar experience of the Latin American hip-hop scene. In her 2012 song ‘Bandera Negra’ (‘Black Flag’) she takes a swipe at Latino MCs who use misogynist and homophobic language to insult one another, or who make puerile boasts about their huevos (eggs, meaning balls): ‘I’ve got a million eggs in each ovary. That doesn’t make me any more of a woman, or you less of a man,’ raps Lane. ‘The level of gender violence in freestyle rhyming battles, and in mainstream rap, can be horrific,’ she adds.
‘Hip-hop isn’t dead – it’s just been learning Spanish’.” - The Guardian„...eine der angesagten Rapperinnen der Region: Rebeca Lane.
Die reimende Soziologin wird in Guatemala verehrt, weil sie in ihren Texten die Gewalttaten der Militärs zur Zeit des Bürgerkriegs (1960 bis 1996) anspricht, für die Rechte der Frauen eintritt und Partizipation in einer zutiefst patriarchalen Macho-Gesellschaft einfordert. Das hat der 31-jährigen Künstlerin, die nicht nur rappen, sondern auch singen kann, viel Respekt in der linken, feministischen Szene eingebracht." - taz