Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mo 30. Apr 2018, 20:00

Wo: Wiener Konzerthaus, Lothringerstraße 20, 03. Landstraße, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

In den letzten beiden Jahren war Nils Frahm damit beschäftigt, ein brandneues Studio in Berlin zu bauen, um dort sein siebtes Studioalbum "All Melody" aufzunehmen, das am 26. Jänner 2018 bei Erased Tapes erscheinen wird. Danach wird er seine erste Welttournee seit 2015 antreten.Seitdem Nils das erste Mal das beeindruckende Tonstudio eines Familienfreundes erleben durfte, war es sein größter Wunsch eines Tages auch so einen Ort zu erschaffen. Ein Sprung in die Gegenwart und Nils ist inzwischen stolzer Gastgeber des Saal3s im historischen Berliner Funkhaus aus den Fünfzigern. Einen Großteil der letzten Jahre hat er hier, direkt am Spreeufer, damit verbracht, den gesamten Raum auseinanderzunehmen und wieder aufzubauen: sämtliche Kabel, Leitungen, Vertäflungen zuerst, dann folgten die feineren Einbauten - u.a. eine Orgel und ein komplettes Mischpult, die er beide in Eigenregie mit Hilfe von Freunden konstruierte. So entstand ein Ort, an dem Musik wachsen kann, wo Ideen kultiviert werden können - wo sie einfach Platz haben. Und wo er seine Musik so präsentieren kann, dass es seinen eigenen Vorstellungen so nah wie möglich kommt.Zu seinen Vorgängeralben gab's oftmals eine Geschichte: Bei "Felt" (2011) zum Beispiel waren jene Filzbeläge titelgebend, die er damals auf den Hammerköpfen seines Klaviers anbrachte, um die Nachbarn bei nächtlichen Aufnahme-Sessions in seinem alten Heimstudio nicht zu belästigen. Beim Nachfolger "Screws" (2012) war es die Verletzung am Daumen, die ihn dazu zwang, mit nur neun Fingern zu spielen. Sein kommendes Album hingegen entstand aus den immensen Freiräumen und Möglichkeiten, die das neue Kreativreich an der Spree ihm bot, weshalb Nils nun keinerlei Einschränkungen mehr hatte: so dreht sich hier alles um die Melodien selbst - "All Melody".Obwohl es mit den majestätischen Wänden des Funkhauses doch konkrete Außenlinien gab, das Album tief vergraben in den Hallkammern wie auch in einem trockenen alten Brunnen auf Mallorca entstand, ist "All Melody" letztlich der Beweis dafür, dass Musik eben keine Grenzen kennt. Dass sie zeitlos ist. Und dass Nils einen sehr langen Weg zurückgelegt hat - vom bloßen Traum eines Jungen bis an den Punkt, an dem er die Parameter der Musik im eigenen Studio komplett selbst steuern kann.Nils Frahm hat sich durch seine unkonventionelle und zugleich vertraute Herangehensweise an ein jahrhundertealtes Instrument einen Namen gemacht, kollaboriert mit Zeitgenossen wie Ólafur Arnalds, Peter Broderick und produzierte zuletzt das Debüt-Album von Sarah Neufeld (Arcade Fire). Durch die Erweiterung seines Solo-Klavier-Sets mit einem Juno Synthesizer, Rhodes und Tape-Delay hat Frahm eine einzigartige Mischung an akustischen und elektronischen Sounds kreiert. Mit ausverkauften Konzerten in klassischen Konzerthäusern, Gastauftritten für das Königliche Ballett, und Elektronik-Sets auf Festivals wie Primavera Sound, Mutek und Boiler Room dehnt Frahm musikalische Grenzen."Was ich am meisten daran liebe vor Menschen zu spielen, hat etwas mit einer besten Art von Energieaustausch zu tun. Die Aufmerksamkeit und Wertschätzung meines Publikums koppelt zurück in mein Spiel. Es scheint wahrhaftig ein ständiges Geben und Nehmen zwischen Interpret und Zuhörer stattzufinden, was mir bewusst macht, wie sehr ich eigentlich von meinem Publikum abhängig bin. Und da das Publikum jede Nacht unterschiedlich ist, wird auch die Musik jedes Mal anders gespielt. Jeder Raum in dem ich gespielt habe, hat seine eigene Magie und seinen eigenen Geist." (Nils Frahm)"Dieser Mann rockt gerade die Welt" (Interview Magazin)